"Das Leben ist voller Obi-Momente." So lautet ein Werbeslogan. Dass diese Momente aber nicht immer rosig sind, erleben derzeit die Beschäftigten des Bau-Giganten. In Hessen gibt es 20 Märkte mit rund 2.000 Beschäftigten. Im Flaggschiff bei Gießen ist ihnen Mitte November der Kragen geplatzt. Sie zogen in eine "kämpferische Mittagspause". Joachim Haucke, ver.di-Gewerkschaftssekretär, berichtet, Anfang des Jahres sei eine Gehaltserhöhung zugesagt worden - allerdings etwas nebulös: "Kein genauer Prozentsatz oder Termin seien vorauszusagen." In der Belegschaft ging rum, dass die damals bevorstehenden Tarifverhandlungen für den Einzelhandel abgewartet werden sollten.

Auf die Beschäftigten kamen inzwischen hohe Anforderungen wegen Neuausrüstung zu. Nach getaner Arbeit aber sah für die Geschäftsleitung die Welt anders aus. Sie zahlte keine Entgelterhöhung, sondern eine Prämie. Die wirkt sich aber nur einmal aus, nachher bekommt man nicht mehr als vorher. Eine missliche Situation, denn das Unternehmen ist nicht tarifgebunden, die Einkommen liegen weit unter dem hessischen Einzelhandelstarifs. Das Thema gleicher Lohn für gleiche Arbeit steht also ganz oben auf der Tagesordnung. Hinzu kommt, dass in anderen Zweigstellen und für Neueingestellte annähernd nach Tarif bezahlt wird, da sonst niemand mehr kommen würde.

reb