Günter Wallraff zu Gast bei ver.di

Gesundheitswesen - Zu einer Diskussionsveranstaltung hatte ver.di Wiesbaden Mitte Februar den Journalisten Günter Wallraff eingeladen. Der hatte zuvor im Fernsehen an den Beispielen Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken und Helios die besorgniserregende Entwicklung der Privatisierungen im Gesundheitswesen aufgezeigt. ver.di vertritt die Auffassung: Gute Gesundheitsversorgung und Krankenhaushygiene kosten Geld. Sparen an den falschen Stellen hat gefährliche Folgen. Wenn private Krankenhauskonzerne wie die Helios GmbH ihren Anlegern Renditen von bis zu 15 Prozent versprächen, gehe das fast zwangsläufig mit der Absenkung von Mindeststandards einher.


Solidarität über Grenzen hinweg

Hafenarbeiter - Zu einer Solidaritätskundgebung mit den polnischen Hafenbeschäftigten in Danzig hatte ver.di für den 1. Februar aufgerufen. Es ging um ein Terminal in Danzig, das im Jahr 2007 eröffnet wurde und einer australischen Investmentbank namens Macquarie mit einer Niederlassung in Frankfurt gehört. Die Gewerkschaft NSZZ "Solidarnosc" organisiert seit 2013 die in Danzig tätigen Hafenarbeiter. Mit dem wachsenden Einfluss der Gewerkschaft wuchs auch die Verweigerungshaltung der Unternehmensleitung. Seit über einem Jahr gehört der Großteil der Belegschaft der Solidarnosc an, aber der Arbeitgeber lehnt den Abschluss eines Kollektivvertrags ab.


Verhandlungen enttäuschend

Tageszeitungen - Weder ein Angebot der Arbeitgeber noch ein Verhandlungsergebnis hat der Auftakt der Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen Anfang Februar in Frankfurt gebracht. Die Deutsche Journalistenunion (dju )in ver.di fordert fünf Prozent mehr Geld für alle angestellten und freien Tageszeitungsjournalist/innen, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. ver.di bedauerte, dass der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) zum Verhandlungsauftakt kein Angebot vorgelegt habe. Die Forderung liege seit zwei Monaten auf dem Tisch, der Gehalts- und der Honorartarifvertrag sei fristgerecht zum Jahresende 2015 gekündigt worden. Ebenfalls bedauerlich ist laut ver.di die Haltung der Geschäftsleitung der Nachrichtenagentur Reuters. Das Anfang Februar vorgelegte Angebot - eine lineare Erhöhung um 1,3 Prozent plus leistungsbezogene Zahlungen von 500, 900 und 1.300 Euro - bleibe weit hinter allen Erwartungen zurück: Aus Sicht der ver.di-Verhandlungskommission ist das "völlig inakzeptabel", denn die Redaktion erbringe "mit einer viel zu knappen Personaldecke Höchstleistungen".


Hilfskräfte ohne Schutz

Universität - Die Frankfurter Goethe-Universität hat nach acht Monaten die Verhandlungen über einen Tarifvertrag für 2.000 wissenschaftliche Hilfskräfte als gescheitert erklärt, ohne ein Angebot vorgelegt zu haben. Im Mai vergangenen Jahres hatten ver.di und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit der Universitätsleitung vertraglich vereinbart, bis zum Ende dieses Wintersemesters gemeinsam zu prüfen, welche tariflichen und/oder außertariflichen Vereinbarungen über die Arbeitsbedingungen der Hilfskräfte getroffen werden können. Bisher kam weder von der Universität ein ein konkreter Vorschlag, noch sind die gewerkschaftlichen Vorschläge gemeinsam erörtert worden. Wissenschaftliche Hilfskräfte sind Studierende mit begrenzter Stundenzahl beispielsweise bei Forschungsprojekten oder in Bibliotheken. Sie arbeiten bisher ohne Tarifschutz.