Hamburg - In der ersten Verhandlungsrunde mit den Hamburger Kliniken im April hatten die Arbeitgeber nicht einmal ein faires Einstiegsangebot vorgelegt. Auf diese mangelnde Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten folgte der erste Warnstreik am 21. April mit mehr als 1.600 Beschäftigten. Lautstark zogen Streikende der Asklepios Kliniken Hamburg, des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie des Universitären Herzzentrums (UHZ) durch die Hamburger Innenstadt. 39 Beschäftigte der Asklepios Kliniken, die ihr Grundrecht wahrgenommen und sich am Warnstreik beteiligt hatten, erhielten vom Arbeitgeber eine Abmahnung mit Kündigungsdrohung.


Streik der Drucker

Hessen - Mit Beginn einer Nachtschicht traten Mitte Mai die Beschäftigten der Frankfurter Societäts-Druckerei in Mörfelden in einen Warnstreik. Ihnen ging es um die Forderung nach einer Erhöhung der Tariflöhne und -gehälter um fünf Prozent. Der Warnstreik wurde mit Beginn der Frühschicht fortgeführt. Mehrere Zeitungen, die in Mörfelden gedruckt werden, erschienen nur in reduziertem Umfang, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Neue Presse und die Frankfurter Rundschau. Zum Warnstreik aufgerufen waren auch die Redakteurinnen und Redakteure der Frankfurter Neuen Presse und ihrer Lokalausgaben (Taunus-Zeitung, Nassauische Neue Presse, Höchster Kreisblatt). Die Gehaltstarifverhandlungen für die Journalistinnen und Journalisten sind bisher ebenfalls ergebnislos geblieben.


In den Streik getrieben

München & Region - Die Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München GmbH (SGM) ist eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft des Freistaats Bayern. Ihre Aufgabe ist die Passagierkontrolle am Münchner Flughafen. Rund 350 Beschäftigte der SGM befanden sich am 27. April 2016 komplett über alle Schichten im Streik. Und das in einem Betrieb, der sich zuvor noch nie an Arbeitskampfmaßnahmen beteiligt hatte. Gerichtet war dieser Streik mit seiner außerordentlich hohen Beteiligung gegen die eigene Geschäftsführung. Seit den Auseinandersetzungen um den Einsatz neuer Sprengstoff-Spürgeräte und deren Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden, wie sie von den Beschäftigten erfahren werden, ist das Verhältnis zwischen Geschäftsführung und Belegschaft tief zerrüttet.


"Freier Sonntag Münster"

Münsterland - Seit dem 25. Mai werden im Münsterland von ver.di und anderen Organisationen Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen die verkaufsoffenen Sonntage gesammelt. Auf der Webseite der Unterstützer/innen für den freien Sonntag heißt es: "Leben ist mehr als Arbeit! Diese Botschaft erfahren wir an jedem Sonntag, wenn die Gesellschaft innehält und aufatmet. Der Sonntag ist der Tag in der Woche, an dem die Bedürfnisse der Kultur und der Religion, der Familie, der Vereine und des Einzelnen vor den Interessen der Wirtschaft stehen. Ein in der Gesellschaft fest vereinbarter Ruhetag ist eine der ältesten Traditionen der Menschheit. Und er ist gerade in unserer heutigen, hektischen Zeit besonders wertvoll." Innerhalb von sechs Wochen müssen jetzt rund 10.000 gültige Unterschriften von wahlberechtigten Münsteraner Bürgerinnen und Bürgern gesammelt werden, damit sich der Rat der Stadt Münster erneut mit der Frage beschäftigen muss, ob es - wie am 11. Mai zunächst beschlossen - weitere verkaufsoffene Sonntage geben soll. Die Unterschriftenliste des Bürgerbegehrens kann auf der Kampagnenwebseite heruntergeladen werden:

www.freier-sonntag-muenster.de