Gleiche Bezahlung

Landesbeamt/innen - Die ver.di-Landesbezirkskonferenz hat bei ihrer außerordentlichen Tagung in Frankfurt Anfang Juni die schwarz-grüne Landesregierung wegen ihrer Pläne kritisiert, die Einkommen der Landes- und Kommunalbeamt/innen nur um ein Prozent anzuheben. Sie forderten stattdessen, den Tarifabschluss des Landes Hessen auf die Beamt/innen zu übertragen. Das sei immer guter Brauch gewesen. Der ver.di-Landesbezirksleiter Jürgen Bothner sagte: "Ihr gebt 100 Prozent - sie geben euch nur ein Prozent. Das ist Schieflage par excellence." ver.di will das nicht kampflos hinnehmen.


Haustarifvertrag

Banken - Am 21. Juni sind auch die Beschäftigten der DZ-Bank AG am Standort Frankfurt am Main in einen Warnstreik getreten. Die Kolleginnen und Kollegen verlangen einen Haustarifvertrag, um ein faires Gehaltssystem sowie Regelungen zum Kündigungsschutz, zur betrieblichen Altersversorgung und zur Übernahme und Besserstellung von Auszubildenden rechtlich verbindlich zu regeln. Zudem pochen sie auf Verbesserungen, die dazu beitragen, die Chancengleichheit von Frauen zu garantieren.


Feldmann für ver.di

Mitgliederwerbung - Die ver.di-Fachgruppe Gemeinden bei der Stadtverwaltung Frankfurt hat eine vorläufige Bilanz ihrer jüngsten Werbeaktion gezogen. Mareike Müller, Vorsitzende des Fachbereichs, bezeichnet die Aktion " Da bin ich dabei" als erfolgreich: "Innerhalb von drei Monaten konnten wir allein durch diese Aktion 25 neue Gewerkschaftsmitglieder werben. Sie kommen aus allen städtischen Ämtern. Das ist ein Erfolg, weil die vorangehenden Gespräche zeitintensiv sind und sämtlich von Ehrenamtlichen geführt werden." Die Aktion wurde von Oberbürgermeister Peter Feldmann unterstützt, der selbst seit Jahrzehnten Gewerkschaftsmitglied ist.


Kundgebung in Ulm

Zeitungen - Hessische Zeitungsredakteur/innen der Frankfurter Neuen Presse und ihrer Lokalausgaben sowie des Darmstädter Echos und seiner Lokalausgaben sind Ende Juni in den Warnstreik getreten. Eine 30-köpfige Delegation machte sich auf den Weg zu einer Streikkundgebung in Ulm. Dort versammelten sich am Nachmittag zirka 600 Beschäftigte aus 35 Redaktionen. Sie wollten damit Druck machen vor der fünften Verhandlungsrunde in Berlin für die mehr als 14.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten. Jahrelang musste die Berufsgruppe Reallohnverluste hinnehmen, aber gleichzeitig die digitale Transformation der Arbeit - gewinnbringend für die Verlage - mitgestalten. Es hat einige Wochen gedauert, aber nun gibt es eine Einigung: Ab 1. Juni rückwirkend gibt es 1,5 Prozent mehr Gehalt, ab 1. August 1,6 Prozent. Die Laufzeit des Vertrags beträgt 24 Monate.


21 Prozent weniger

Geschichte - Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist längst nicht verwirklicht. Das zeigt sich auch bei einem Blick auf den wohl ausdrucksfähigsten Indikator für gleiche Rechte in der Arbeitswelt: die Bezahlung. Zwar hat sich die Kluft im Jahre 2015 - insbesondere aufgrund der Einführung des Mindestlohns - leicht verkleinert, liegt aber weiterhin bei 21 Prozent (und damit weit über dem europäischen Durchschnitt). Bezogen auf den Bruttostundenlohn verdienen Frauen in Deutschland also immer noch mehr als ein Fünftel weniger als Männer. Eine Ungerechtigkeit, so das Fazit einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung: Die Kampagne der ÖTV zur Aufwertung der Frauenarbeit 1990-2001, Autorinnen: Heike Gumpert, Elke Möller und Barbara Stiegler