Bangladesch - Abermals ist in Bangladesch eine Gewerkschafterin entführt worden. Lucky Akhtar aus dem Vorstand der Textilarbeiterinnen-Gewerkschaft GWTUC hatte am 16. Mai 2016 an Protesten gegen die Entlassung von Textilarbeiter/innen der VUE Fashion LTD Fabrik in Dakha teilgenommen. In der darauffolgenden Nacht wurde sie von mehreren Männern aus ihrem Haus abgeführt und in einem weißen Minibus abtransportiert. Seither fehlt jede Spur von ihr. Entführungen sind in Bangladesch keine Seltenheit, immer wieder trifft es auch Gewerkschafter/innen. In ihrem aktuellen Jahresbericht zu Bangladesch spricht Amnesty International von den "Opfern des Verschwindenlassens". Vor allem Frauen sind oftmals betroffen von Gewalt. Mangels Sicherheitsvorkehrungen an ihren Arbeitsplätzen sind Beschäftigte auch in den Fabriken nach wie vor großen Gefahren ausgesetzt. Die GWTUC protestiert entschieden gegen die Entführung Lucky Akthars. Sie fordert ihre bedingungslose Freilassung und von der Regierung eine Rechtskommission, die die Entführungen und Übergriffe untersucht.


Ziel: Verdoppelung des Mindestlohns

Ukraine - Am 6. Juli haben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Tausende Menschen für eine Senkung der Energiepreise und höhere Mindestlöhne demonstriert. Etwa 12.000 Demonstranten und Demonstrantinnen forderten die Verdopplung des Mindestlohns ab Oktober 2016 auf umgerechnet 106 Euro, wie die ukrainische Agentur Unian meldete. Die Gewerkschaft hat bereits mit einem Generalstreik gedroht. Die Gebühren für Wasser und Warmwasser waren Anfang Juli in der Ukraine um fast 100 Prozent gestiegen.


Hungerlöhne in der Schuhindustrie

Südosteuropa - Arbeiter/innen in mittel- und südosteuropäischen Schuhunternehmen bekommen Hungerlöhne, zugleich ignoriert die Schuh- und Lederindustrie weltweit die Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen in den Fabriken. Das belegen zwei neue Studien der Kampagne "Change Your Shoes". So weisen die Studien nach, dass Arbeiter/innen in Albanien, Mazedonien und Rumänien Schuhe oft noch zu niedrigeren Löhnen herstellen als in China. Der Bericht "Harte Arbeit für wenig Geld" der Kampagne zeigt erstmals, dass in der europäischen Schuhindustrie (darunter Marken wie Adidas, Birkenstock, Deichmann, Gabor u. a.) keine Rede von Qualität und fairen Arbeitsbedingungen sein kann. In den untersuchten Fabriken sei der Akkorddruck teilweise so hoch, "dass die Arbeiter/innen keine Atemmasken oder Schutzkleidung gegen den Gestank von Leim und das Gift der Chemikalien tragen, weil das das Arbeiten verlangsamt", so Anton Pieper vom Südwind-Institut.www.inkota.de


Solidarität mit Gewerkschafter

Südkorea - Die Internationale der Öffentlichen Dienste (PSI) ruft auf zur Solidarität mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Koreanischen Gewerkschaft für die Beschäftigten der öffentlichen Dienste und des Transportwesens (KPTU), Cho Sung-deok. Er gehört zu den Gewerkschaftern, die nach den regierungskritischen Demonstrationen im November 2015 verhaftet wurden. Die Demonstrant/innen protestierten unter anderem gegen die Verletzung von Menschenrechten und grundlegenden Arbeitsrechten in Südkorea. Die Staatsanwaltschaft hat Haftstrafen zwischen drei und acht Jahren beantragt. Cho Sung-deok soll für fünf Jahre hinter Gitter. Das Urteil gegen ihn wird am 21. Juli erwartet. Die PSI hat deshalb jetzt zur Solidarität aufgerufen. Die Petition und weitere Informationen stehen auf der Website der PSI: www.world-psi.org