Sich richtig verstehen - im Team und mit dem Chef? Das wollen wir im Spiel Codenames, englisch für Kodenamen, endlich einmal üben. Wir, das sind die Geheimdienst-Teams Rot und Blau, jeweils mit Chef/in und Ermittler/innen. Immer abwechselnd geben die Chefs ihrem Team Hinweise aus genau einem Wort und einer Zahl: "Wasser, 3" vielleicht, oder "Mehl, 2". Als Ermittler/innen suchen wir nun aus den zufällig ausliegenden 25 von insgesamt 400 Begriffen die drei heraus, die in Zusammenhang mit Wasser, oder die zwei, die im Zusammenhang mit Mehl stehen. Wie wäre es mit Watt, Quelle, Meer oder Mühle, Toast? Stimmt's? Gut! Wenigstens dieser/diese Chef/in hat also versucht, seine Codenames eindeutig und verständlich zu wählen. Und der/die echte Chef/in? Darf, soll, muss mitspielen - wie gesagt, zum Üben. Codenames ist so rundum gelungen und spannend, so einfach und doch so anspruchsvoll, dass die Jury "Spiel des Jahres" es zum "Spiel des Jahres" wählte. Iris Treiber

Assoziationsspiel von Vlaada Chvátil, Heidelberger, 2-8 Pers. ab 14 Jahren, ca 17 €


Five Tribes

Das Gegenteil von Arbeiter einstellen ist Arbeiter entlassen. Wollen wir das spielen? Ja, hier schon, denn genau genommen entlassen wir nicht wirklich, und genau genommen geht es auch nicht um Arbeiter, sondern um Wesire, Kaufleute, Baumeister, Meuchelmörder und Älteste. Aus diesen fünf Sippen, auf Englisch Five Tribes, stammen nämlich die Spielfiguren, die wir zu Beginn zufällig auf unseren Bereichsplättchen mit Oasen, Palästen, Tempeln, Dörfern verteilen. Immer, wenn wir dran sind, nehmen wir ein Plättchen in Besitz und organisieren um, ganz typisch, indem wir die Figuren in andere Bereiche versetzen oder sie aus dem Spiel entlassen. Immerhin: Manche stehen uns weiterhin mit Sonderaktionen zur Verfügung, andere bringen Geld oder einen Dschinn und seine Zauberkraft, neue Figuren, Rohstoffe, Gold. Zum Schluss gibt's für alles Mögliche Punkte, sogar für die Entlassenen, und wer die meisten Punkte hat, gewinnt. Five Tribes ist ein spannendes, schön gestaltetes Strategiespiel. Iris Treiber

Strategiespiel von Bruna Cathala, Days of Wonder/Asmodee, 2-4 Pers. ab 13 Jahren, ca. 45 €


Mysterium

Was für eine Aufgabe: Wir sollen einer verlorenen Seele Frieden bringen. Nein, wir ziehen nicht ins Kabinett ein, auch wenn es dort reichlich zu tun gäbe. Wir sind im Mysterium-Herrenhaus zu Gast, in dem der Hausherr vor einigen Jahren unter rätselhaften Umständen zu Tode kam. In einer Séance nimmt sein ruheloser und leider stummer Geist Kontakt zu uns auf, damit wir ihn erlösen. Eine/r ist also der Geist, wir anderen sind die Spiritist/innen. Mit Hilfe von surreal und visionär schön gezeichneten Bildkarten versucht der Geist, uns klarzumachen, womit ihm wer in welchem Raum den Garaus gemacht haben könnte. Dabei müssen wir Spiritisten alle je eine Aufgabe lösen, um letztendlich gemeinsam zum Ziel zu kommen. Schaffen wir's durch die Visionen, dass der Geist Ruhe finden kann? Oder scheitern wir, und er irrt weiter umher? Auch im Kabinett wäre das einen Versuch wert... Mysterium ist ein faszinierendes, kooperatives Logik- und Intuitionsspiel. Iris Treiber

Von Oleksandre Nevskiy und Oleg Sidorenko, Libbelud/Asmodee, 2-4 Pers., ab 10 Jahren, ca. 40 €