Viele Unternehmen engagieren sich bei der Integration von Geflüchteten - und zwar über ihr Eigeninteresse hinaus. Dazu trägt auch die Mitbestimmung bei, also das Engagement betrieblicher Interessenvertretungen. Von Jugend- und Auszubildendenvertretungen und von Betriebsräten geht oft der Anstoß für das Engagement aus.

Große Unternehmen knüpfen dabei häufig an bestehende Programme an, mit denen sie seit Jahren Jugendlichen einen Weg in die Ausbildung oder Beschäftigung ermöglichen, die Defizite in ihren Qualifikationen haben. Allerdings stellt die Zielgruppe der Geflüchteten sie aber vor neue Herausforderungen. Das hat eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) ergeben. In einer Pressemitteilung zu ihr heißt es, insbesondere die sprachlichen Fähigkeiten seien ein Problem. Michaela Kuhnhenne, Bildungsexpertin der HBS, spricht davon, dass "viele Unternehmen bei ihrem Engagement für die Flüchtlingsintegration in einer Art Testphase stecken". Das Sprachlevel B1, das in den staatlichen Integrationskursen vermittelt werde, reiche nicht aus, um Aufnahmetests zu bestehen oder eine Ausbildung mit Aussicht auf Erfolg zu absolvieren. Daher kümmerten sich die Unternehmen oft um die gesellschaftliche Integration auf der einen Seiten, zum anderen unterstützten sie mit ihren Angeboten die berufliche Integration.

Die Migrant/innen in ver.di kritisieren seit Langem, dass das Angebot von Integrationskursen und die Möglichkeiten der Sprachförderung nicht ausreichend seien. An dem Anfang August in Kraft getretenen Integrationsgesetz hatten ver.di und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert, dass ein Konzept für nachhaltige Integration weiterhin fehle. red