Gerd Vogel

Gudrun Schmiedgen

Am 31. Mai 2017 werden bundesweit die Selbstverwaltungsorgane der gesetzlichen Sozialversicherungsträger neu bestimmt. Diese Wahl findet alle sechs Jahre statt und ist die Grundlage der demokratischen Mitbestimmung durch die Versicherten bei den Kranken-, Renten- und Unfallkassen. Auf den Listen des ver.di-Landesbezirks Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen finden sich auch wieder die Dresdner Kollegin Gudrun Schmiedgen und Gerd Vogel aus dem thüringischen Greiz. Beide sind schon seit Jahren in Vertreterversammlungen und Ausschüssen von Berufsgenossenschaften, Rentenversicherung oder Krankenkassen engagiert.

Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis

Ihre Beweggründe beschreiben beide sehr ähnlich. Gudrun Schmiedgen war in Dresden als Gewerkschaftssekretärin tätig, heute ist sie in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Sie hat sich beruflich überwiegend mit dem Wachschutz- und Sicherheitsgewerbe sowie der Leiharbeit beschäftigt, und das kommt ihr in der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) sehr zugute. Umgekehrt profitiert die VGB, die unter anderem Versicherungen, Banken, Kirchen, Sportvereine, freie Berufe und auch die Leiharbeitsunternehmen zu ihren Zuständigkeitsbereichen zählt, von den praktischen Erfahrungen der 62-Jährigen.

Gudrun Schmiedgen hat schon seit 1991 einen Sitz im Rentenausschuss der VGB, später kam noch der Präventionsausschuss hinzu. Hier hat der Arbeitsschutz für Schmiedgen hohe Priorität: "Ich finde es sehr wichtig, die Gefährdungsbeurteilung der Arbeitsplätze noch stärker einzufordern. Denn erst dann hinzuschauen, wenn ein Unfall passiert ist, halte ich für fahrlässig", sagt Schmiedgen. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ist ihr Ziel. "Ich muss mich da engagieren, das ist einfach mein Sozialverhalten", sagt sie und lacht.

Der größte Teil der zu behandelnden Probleme in der VGB kommt aus den Bereichen Leiharbeit und Berufssport, fast 80 Prozent. Dass sie im Rentenausschuss noch einmal für sechs Jahre weiterarbeiten wird, ist schon sicher. Für die Vertreterversammlung wurde sie vom Landesbezirk nominiert, die Listenplätze von ver.di sind in den jeweiligen Gremien auf Bundesebene festgelegt worden.

Sozialgesetz ist die wichtigste Grundlage

"Ich verstehe mich als ehrenamtlicher Unterstützer der Versicherten", stellt sich Gerd Vogel vor. Auch er wurde vom ver.di-Landesbezirk auf die Kandidatenlisten für die Sozialwahlen gesetzt. Der 53-Jährige lebt im ostthüringischen Greiz und hat inzwischen als Fachkraft für Arbeitssicherheit beruflich einen Neuanfang gewagt. Zuvor leitete er den sozialen Dienst einer Behindertenwerkstatt. Das führte ihn auch zur Kandidatur für die Vertreterversammlung der Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege (BGW). Hier arbeitet er im Widerspruchsausschuss mit.

In all den Jahren hat er sich dort und auf den Schulungen Sachkenntnisse angeeignet, was die Leistungen nach dem jeweiligen Sozialgesetzbuch betrifft. Vogel weiß über das Schwerbehindertenrecht ebenso Bescheid wie über die Grundsicherung. Er prüft gemeinsam mit seinen Mitstreitern in den Ausschüssen die Ansprüche, sucht bei Ablehnung nach Alternativen und klärt die Versicherten auf, was ihnen zusteht.

Versichertenälteste beraten Beschäftigte

Mit gleichem Engagement ist Vogel auch als Versichertenältester der AOK plus in Thüringen aktiv. Einmal im Monat hält er in seiner Heimatstadt eine Sozialsprechstunde ab, gibt den Ratsuchenden Wissen und Hilfe zur Selbsthilfe mit, wie er es nennt. Gerd Vogel ist mit den anderen Versichertenältesten in Thüringen gut vernetzt. Die Kolleg/innen dort haben sich einen Leitfaden für ihre ehrenamtliche Tätigkeit erarbeitet und koordinieren, wie jeder Einzelne damit umgeht. Ein ähnliches Netz soll jetzt auch in Sachsen für die AOK plus aufgebaut werden, Gerd Vogel hebt hervor, dass gerade dort noch Mitstreiter/innen gesucht werden. Als engagierter ver.di-Aktiver ruft er alle Beschäftigten auf, sich am 31. Mai an den Sozialwahlen zu beteiligen und die Listen mit den ver.di-Vertreter/innen zu wählen.