Das erste Mal in den Streik getreten

Alle ver.di-Mitglieder haben mitgestreikt

Von den 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der TREA Leuna sind inzwischen 23 in ver.di organisiert. Das hat klare Gründe. Sie wollen nicht länger hinnehmen, dass sie 18 Prozent weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen an den westdeutschen Standorten des Unternehmens verdienen. TREA Leuna ist eine thermische Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungs-Anlage mit Sitz im Chemiepark Leuna. Das Unternehmen gibt es seit 2005. Es gehört zur Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (MVV).

ver.di verhandelte mit dem Arbeitgeber, der MVV / Umwelt / O&M GmbH für alle Betriebe in einem langen und zähen Verfahren. Seit dem 14. Juli liegt nun das abschließende Angebot vor. Die Beschäftigten hatten die Tarifverhandlungen mit Warnstreiks begleitet. Auch die Leunaer haben sich daran beteiligt, erstmals seit Bestehen des Unternehmens im Chemiepark haben sie an einem Streik teilgenommen.

"Der Warnstreik war ein toller Erfolg, alle Gewerkschaftsmitglieder haben sich beteiligt", sagt Anja Fritzsche, Mitglied der Tarifkommission. Leider sei der Arbeitgeber immer noch nicht bereit, für gleiche Arbeit den gleichen Lohn in Ost und West zu zahlen. "Aber wir werden auch zukünftig nicht locker lassen."

Der Vorschlag der Geschäftsführung bedeutet für die Leunaer Beschäftigten trotz Lohnerhöhung, Standortzulage, Einmalzahlungen und gleicher Sonderzahlungen für alle Betriebe, dass sie auch noch für die nächsten zwei Jahre fast elf Prozent weniger als ihre westdeutschen Kolleg/innen verdienen.

Das Ergebnis ist noch nicht angenommen. An den einzelnen Standorten wird in den nächsten Wochen diskutiert, wie der Arbeitgebervorschlag zu bewerten ist. Danach wird die Tarifkommission entscheiden.

Es fehle der Angleich Ost-West, der von den Kolleginnen und Kollegen in Leuna als sehr wichtig bewertet wurde, sagt Frank Franke, der zuständige Gewerkschaftssekretär. Ab Januar könne ver.di mit dem Arbeitgeber weitere Gespräche zur Zukunft der sogenannten Standortzulage aufnehmen, kündigt er an. "Aus Leunaer Sicht wird das unser nächster Schritt sein." Sollte bis zur nächsten Tarifrunde in zwei Jahren keine Lösung da sein, wolle ver.di das Thema abermals setzen und im Zweifelsfall erneut in Aktionen gegen den Arbeitgeber gehen.

Btr.