Großbritannien

Arbeitskampf bei McDonald’s

Zum ersten Mal ist bei der Fast-Food-Kette McDonaldʼs in Großbritannien gestreikt worden, wie die Tageszeitung Junge Welt berichtet. In Cambridge und London haben die Beschäftigten den Slogan der US-amerikanischen Bewegung für einen Mindestlohn von 15 Dollar aufgegriffen: "Ich glaube, dass wir gewinnen werden!" Die britischen Streikenden und ihre Gewerkschaft Bakers and Allied Food Workers Union (BFAWU) fordern die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns in Großbritannien auf 10 Pfund pro Stunde. McDonald`s zahlt einen Stundenlohn von 7,60 Pfund; Beschäftigte unter 21 bekommen 4,75 Pfund. Als weitere Gründe für den Streik nennt die Gewerkschaft Mobbing, sexuelle Belästigung und die willkürliche Kürzung der bezahlten Arbeitszeit. Das Unternehmen vergibt Zero-Hours-Verträge (Null-Stunden-Verträge) und verlangt von den Beschäftigten, sich jeden Tag zur Verfügung zu halten, ohne ihnen bezahlte Arbeitsstunden zu garantieren. Die Gewerkschaft plant die Ausweitung des Streiks.


Chile - Tausende Menschen haben am 3. September in vielen Städten Chiles gegen die privaten Rentenversicherungen (AFP) demonstriert und eine Umstellung auf öffentliche Vorsorge verlangt. Die Demonstrant/innen kritisierten die riesigen Einnahmen der Versicherungskonzerne im Vergleich mit den geringen Auszahlungssummen. Die Renten seien zu niedrig für ein Leben in Würde.


Kampagne für Gewerkschafter

Weissrussland - Gennady Fedynch, der Vorsitzende der Radio- und Elektroindustriegewerkschaft (REP) in Weißrussland, Mitglied des Exekutivkomitees des Gewerkschaftsdachverbandes IndustriALL, und Ihar Komlik, Chefbuchhalter der REP und Vorsitzender der Organisation in Minsk, sowie weitere Beschäftigte sind im August von weißrussischen Behörden festgehalten und verhört worden. Gegen Fedynch und Komlik wird wegen angeblicher Steuerhinterziehung ermittelt. Beiden drohen drei bis fünf Jahre Gefängnis. Die Anschuldigungen wegen angeblich hinterzogener Steuern beziehen sich auf solidarische Unterstützungsbeträge, die die Gewerkschaft im Jahr 2011 bekommen hat. Diese Beträge, so die gewerkschaftliche Kampagnenplattform Labourstart, dürften nicht als Privatkapital behandelt werden. Die Anschuldigungen entbehrten jeder Begründung und zielten darauf ab, die Gewerkschaft zu schwächen. Es seien Maßnahmen gegen das Engagement der Gewerkschafter und ihre Arbeit für die Interessen von Beschäftigten. Labourstart hat eine Kampagne für die sofortige Freilassung von Ihar Komlik gestartet und fordert das Ende der strafrechtlichen Verfolgung von Komlik und Fedynch. Unterschriftensammlung auf der Website: www.labourstartcampaigns.net


Geflüchtete in Europa

Broschüre - In ihrer Broschüre "Pro Menschenrechte. Contra Vorurteile." setzen sich ver.di, die Organisation PRO ASYL, die Amadeu-Antonio-Stiftung und die IG Metall mit den weit verbreiteten Vorurteilen gegen Asylsuchende und Flüchtlinge auseinander. Das Heft liefert Fakten und Argumente für die Debatte über Geflüchtete in Deutschland und Europa. 40.000 Exemplare sind innerhalb von ver.di bereits verschickt worden, 10.000 weitere können kostenlos im Bereich Migrationspolitik der ver.di-Bundesverwaltung bestellt werden. Weitere Informationen und Bestellungen auf der Website: https://arbeitsmarkt-und-sozialpolitik.verdi.de/ueber-uns/nachrichten