Auch ihre Erwerbsbiografie könnte in Altersarmut enden

Altersarmut ist kein Einzelschicksal, sondern ein gesellschaftliches Problem. Aber hinter all den Millionen, die betroffen sind oder sein werden, stehen einzelne Menschen. Dies ist das Leitmotiv der zweiten Wanderausstellung des Fototeams Hessen, in der Menschen aus drei Generationen porträtiert werden. Sie berichten aus ihrem Leben, ihrer Ausbildung und ihrer Erwerbsbiografie. Die Ausstellung hat der ver.di-Bezirk Mittelhessen Mitte September nach Gießen ins Gewerkschaftshaus geholt. Bei der gut besuchten Eröffnung sprachen Matthias Körner für den DGB, Richard Kunkel für die KAB und für das Fototeam Peter Zimmer. In ihrer Einführung wies die Geschäftsführerin von ver.di Mittelhessen, Susanne Pitzer-Schild, darauf hin, dass in der Rentenreform der entstehenden Bundesrepublik der Gedanke stand: Die Rente soll den erworbenen Lebensstandard auch im Alter sichern. Unter CDU-geführten Regierungen bis zu Rot-Grün wurde das Rentenniveau aber kontinuierlich gekürzt. Der Grundgedanke ging verloren, privat sollte vorgesorgt werden. Heraus kam "unter dem Strich eine Teilprivatisierung der Alterssicherung zum Nutzen der Versicherungswirtschaft und zur Schonung des Arbeitgeberbeitrags zur gesetzlichen Rentenversicherung", so Susanne Pitzer-Schild. Und weiter: "Wir brauchen dringend einen Kurswechsel in der Rentenpolitik! Das gesetzliche Rentenniveau muss stabilisiert und vor allen Dingen wieder angehoben werden. Nach jahrzehntelanger Arbeit muss die Rente reichen, um ein anständiges Leben führen und in Würde altern zu können." Dafür will ver.di auch und gerade in den Betrieben die Debatte führen. Es gibt schon viele Nachfragen nach Plakaten und Info-Material.

Die Wanderausstellung wurde bereits in Darmstadt und Hanau gezeigt und eignet sich ausgezeichnet für Gewerkschaftshäuser, Bildungsstätten, Universitäten, Berufsschulen, Stadtbüchereien, Rathäuser, Volkshochschulen und kirchliche Einrichtungen, aber auch Betriebe. reb

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