Fatale Ehrung. Da kocht was hoch

Hessen I - Rund 200 Menschen haben am 1. Dezember gegen die Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille an den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) durch die Hessische Landesregierung protestiert. Zu den Protesten hatte auch ver.di aufgerufen. Zuvor hatten ver.di und andere Gewerkschaften in einem Offenen Brief geschrieben: "Wilhelm Leuschner wurde, wie viele andere Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, im Zuge der Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933 von den Nationalsozialisten erstmals verhaftet. Nach seiner Entlassung engagierte er sich im Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur. Im Zusammenhang mit dem Attentat des 20. Juli 1944 wurde er erneut verhaftet und am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Sein Name ist für uns Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter untrennbar mit dieser Biographie und der Überwindung des Nationalsozialismus nach 1945 verbunden (...). Roland Kochs Name dagegen erinnert uns an die Zerschlagung der Tarifgemeinschaft der Länder, an ein beispielloses Sozialabbau-Programm und an seine schmutzige rassistische Unterschriftenkampagne im Landtagswahlkampf 1999 (...). Mit dieser Verleihung verletzt die Hessische Landesregierung aus unserer Sicht die Ehre und Würde Wilhelm Leuschners."


Abschluss im Transportgewerbe

Hessen II - An drei Tagen haben in der ersten Novemberhälfte die Beschäftigten im privaten Transport- und Verkehrsgewerbe gestreikt. Das hatte spürbare Verzögerungen in der Auslieferung zur Folge. ver.di verlangte in den Tarifverhandlungen 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, die Einführung eines 13. Monatsentgeltes, Verbesserungen für langjährig Beschäftigte sowie 150 Euro mehr Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Ende November wurde ein Ergebnis erzielt, über das die ver.di-Mitglieder Mitte Dezember entscheiden sollten. Als "sehr ordentlich" betrachtet ver.di die Entgeltsteigerung von insgesamt 5,5 Prozent in zwei Schritten. Die Erfahrungsstufen konnten hingegen nicht erreicht werden.

Video auf www.verdi.de/verditv


Alle Entgeltgruppen heben ab

Sachsen - In sieben langen Verhandlungsrunden wurde um Ergebnisse gerungen. Im Oktober schließlich konnten ver.di und die Beschäftigten der Mitteldeutschen Flughafen AG eine höhere Eingruppierung und weitere verbesserte Tarifstrukturen an den Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle durchsetzen. So wurde der Grundurlaub auf 30 Tage für alle Mitarbeiter/innen angehoben. Für November wurde eine Einmalzahlung in Höhe von 1.150 Euro, für Teilzeitbeschäftigte anteilig ausgezahlt und für Auszubildende in Höhe von 500 Euro erreicht. Ab März 2018 werden alle Vergütungs- und Lohngruppen um eine Entgeltgruppe (ca. 4 Prozent) angehoben. Für Auszubildende erhöht sich die Vergütung um monatlich 200 Euro. Zudem gibt es eine neue Eingruppierung von Funktionsstellen und deren Struktur bei den Werkfeuerwehren. Die vermögenswirksamen Leistungen werden auf 30 Euro monatlich für alle ver.di-Mitglieder aufgestockt. Und ab April 2018 werden darüber hinaus die Zeitzuschläge angehoben.


Zwischen Abriss und Bewahrung

München - Fürs Jahr 2018 hat das Archiv der Münchner Arbeiterbewegung einen Wandkalender "Industriekultur in München - Zwischen Abriss und Bewahren" erstellt. Als Beispiele werden verschwundene Fabriken, durch Abriss gefährdete Anlagen und erfolgreich umgenutzte Objekte gezeigt. Den Kalender gibt's für 12 Euro beim DGB München, Schwanthalerstr. 64, 3. Stock, MO-DO von 9-17 Uhr.