Heike Langenberg ist Redakteurin der ver.di publik

Vor mehr als 15 Jahren hat eine rot-grüne Bundesregierung die sogenannte Riester-Rente eingeführt. Damit wollte sie dafür sorgen, dass die Versicherten die Löcher, die die Regierung in die gesetzliche Rente gerissen hat, selbst mit privater Vorsorge stopfen. Die Freude darüber war groß, aber nur bei den privaten Versicherungsunternehmen und Banken, die daraufhin mit den verschiedensten Angeboten von Riester-Verträgen auf den Plan traten.

Sie profitieren noch heute von den Gebühren, die sie in jeden Vertrag einarbeiten. Zwar müssen die mittlerweile transparent ausgewiesen werden, aber die Hoffnung der Politik, das würde zu mehr Wettbewerb und damit zu Kostensenkungen führen, erfüllte sich nicht. Die Verbraucherzentrale Bundesverband hat jüngst erst wieder festgestellt, dass Riester-Renten "fast immer zu teuer sind". Und die Zeitschrift Finanztest bewertete die von ihr untersuchten Produkte bestenfalls mit befriedigend bzw. mittel.

Vier Prozent ihres Einkommens sollen Riester-Sparer/innen pro Jahr in ihren Vertrag investieren, dann bekommen sie staatliche Förderung für sich und ihre minderjährigen Kinder und können diese Belastungen unter bestimmten Bedingungen bei ihrer Steuererklärung geltend machen. Würde man diese Ausgaben zusammenrechnen und die Arbeitgeber im Rahmen einer paritätischen Finanzierung daran beteiligen, wäre genug Geld vorhanden, um die gesetzliche Rente zu stärken.

Denn die ist für die meisten Beschäftigten immer noch die sicherste Bank, wenn es um die Altersvorsorge geht. Insbesondere Geringverdienenden - darunter sind viele Frauen - bleiben oft keine finanziellen Möglichkeiten, zusätzlich für das Alter vorzusorgen. Viele von ihnen arbeiten in kleinen Betrieben, in denen es häufig keine betriebliche Altersvorsorge gibt. Sie brauchen eine starke gesetzliche Rente. Und nicht nur sie. Davon würden alle Beitragszahler/innen profitieren.