Ausgabe 03/2018
Digital, aber nicht grenzenlos
Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (Mitte) bereiste zusammenn mit ver.di verschiedene Betriebe
Digitalisierung, Arbeit 4.0 und der damit verbundene Wandel der Arbeitswelt sind wichtige Zukunftsthemen für die Dienstleistungsbetriebe in Rheinland-Pfalz. Auf Einladung des ver.di-Landesbezirks Rheinland-Pfalz-Saarland besuchte Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, SPD, in den letzten Monaten Dienststellen und Betriebe im Land und sprach mit Beschäftigten und Betriebsleitungen über die gegenwärtigen Veränderungen.
Die Arbeitswelt ist ständig einem Wandel unterworfen. Neu aber ist die große Dynamik und Geschwindigkeit der Veränderungen. In Rheinland-Pfalz sind über 70 Prozent der Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor angesiedelt. Somit wird deutlich, dass Industrie 4.0 zwar ein Bestandteil der Digitalisierung ist, der deutlich größere Teil im Dienstleistungssektor mit Arbeit 4.0 aber nicht nur für Beschäftigte, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger erlebbar ist. Dabei kommt es darauf an, den Wandel durch die Digitalisierung politisch und gewerkschaftlich gemeinsam zu gestalten.
In den Gesprächen in den Betrieben ging es deshalb um eine exemplarische Bestandsaufnahme sowie darum, wie sich das Thema Digitalisierung in der Praxis zeigt, wie es angegangen wird und mit welchen Herausforderungen sich Betriebe und Beschäftigte konfrontiert sehen. Themen wie Stellenprofile, veränderte Arbeitsprozesse und neue Beschäftigungsformen waren ebenso Kern der Gespräche wie die daraus resultierenden Auswirkungen. Das Bedürfnis nach Nichterreichbarkeit, um sich von der Arbeit zu erholen, bleibt auch angesichts der Digitalisierung unverändert wichtig. Eine der vielen Botschaften der Kolleginnen und Kollegen an die Ministerin war, dass Arbeit - bei allem Verständnis für neue Möglichkeiten und auch Anforderungen - nicht grenzenlos werden darf.
Im Gespräch bei der Telekom zum Wandel in Zeiten der Arbeit 4.0
ver.di-Landesleiter Michael Blug sagte: "Auch in Zukunft ist es wichtig, dass aufgrund technischer Entwicklungen Beschäftigte gute Arbeits- und Lebensbedingungen haben werden. Die Digitalisierung darf sich nicht zu Lasten der Beschäftigten auswirken." Die Beschäftigten seien das wichtigste Kapital, das die Dienstleistungsbetriebe und Dienststellen haben. Sie müssten unbedingt mitgestalten und dürften nicht auf der Strecke bleiben. Digitalisierung müsse die Menschen unterstützen. Grundlegend wichtig sei außerdem, dass die Beschäftigten entsprechend qualifiziert werden, so Blug weiter.
Ministerin Bätzing-Lichtenthäler kündigte an, dass die Eindrücke aus den Gesprächen in den Masterplan "Zukunft der Arbeit in Rheinland-Pfalz" einfließen werden, den die Landesregierung derzeit gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern entwickelt, um den Wandel der Arbeitswelt aktiv zu gestalten.
Im Rahmen der Besuchsreihe ist die Ministerin gemeinsam mit ver.di unter anderem beim Südwestrundfunk am Standort Mainz, im DHL-Paketzentrum Saulheim, bei der Pirmasenser Stadtverwaltung, den Stadtwerken Mainz Netze GmbH nebst Mainzer Wärme und Stadtwerke AG, dem Schäfer-Shop in Betzdorf, der Universitätsmedizin der Johannes- Gutenberg-Universität Mainz und beim Service-Center der Deutschen Telekom am Standort Ludwigshafen zu Gast gewesen.
Weitere Informationen zu den Betriebsbesuchen unter https://rps.verdi.de/themen/digitalisierung