Kurznachrichnten

Neu beim Gebrauchtwarenhaus Stilbruch

Hamburg – Für die Beschäftigten bei Stilbruch, dem Hamburger Gebrauchtwarenkaufhaus, gilt nun auch ein Tarifvertrag. Bisher waren die Arbeitsbedingun- gen für die etwa 65 Beschäftigten in einer arbeitsrechtlichen Gesamtzusage geregelt. Nachdem sich seit 2017 eine Mehrheit der Beschäftigten in ver.di organisiert hat – inzwischen sind es 80 Prozent –, waren die Tarifverhandlungen kein kollektives Betteln mehr. Der Arbeitgeber, Stilbruch ist eine Tochter der Stadtreinigung Hamburg, war zwar von Anfang an zu Verhandlungen bereit, allerdings lagen die Vorstellungen weit auseinander. Nach insgesamt fünf Verhandlungsrunden und einem Warnstreik steht nun ein Kompromiss. Dieser sieht nicht nur eine Erhöhung der Löhne um 3,75 Prozent in 18 Monaten vor, sondern vor allem deutliche strukturelle Verbesserungen für einen großen Teil der Beschäftigten durch die Verkürzung von Stufenlaufzeiten.


Aufregung um Autobahnpläne

Hessen – Die Beschäftigten von Hessen Mobil sind in heller Aufregung. Bis jetzt ist die Landesbehörde zuständig für alle Straßen in Hessen. Ab 2021 sollen die jedoch aufgeteilt werden: Die Autobahnen zum Bund, alles andere bleibt in Landeszuständigkeit. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, CSU, hat kürzlich seine Pläne für eine Infrastrukturgesellschaft Autobahnen GmbH (IGA) konkretisiert. So soll zwar gut ein Drittel der 3.500 Beschäftigten von Hessen Mobil zur neuen Gesellschaft wechseln. Eine hessische Niederlassung ist in den Plänen jedoch nicht vorgesehen. Ob dann Autobahnmeistereien in einem Straßennetz von Homberg (Ohm) bis Cuxhaven dauerhaft Bestand haben? Auch die Abteilungen Bau, Planung, Betrieb und Verkehr sind als Standorte bisher in dem Konzept in Hessen nicht vorgesehen. ver.di will mit der hessischen Landesregierung Verhandlungen aufnehmen über einen Schutztarifvertrag für die Beschäftigten von Hessen Mobil.


Manteltarif gekündigt

Stuttgart – Der Bundesverband Druck und Medien hat den Manteltarifvertrag für gewerbliche Arbeitnehmer/innen der Druckindustrie Ende März zum 30. September 2018 gekündigt. Der Arbeitgeberverband fordert unter anderem eine massive Kürzung der Zuschläge für Wochenend- und Nachtarbeit, eine Verlängerung der Arbeitszeit auf bis zu 40 Stunden pro Woche, eine Reduzierung der Maschinenbesetzung und die Streichung des Facharbeiterschutzes, die Abschaffung der Erschwerniszulage für die Produktion an Sonn- und Feiertagen sowie Kürzungen des Urlaubsgeldes und der Jahresleistung. „Würden die geplanten Verschlechterungen des Bundesverbands Druck und Medien umgesetzt, hätte dies erhebliche finanzielle Verluste für die Beschäftigten in der Druckindustrie zur Folge: Zeitungsdrucker müssten auf mehr als 600 Euro brutto monatlich verzichten,“ sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär Uwe Kreft. Die drohenden Verluste werden die Beschäftigten daher nicht kampflos hinnehmen.


Bad Berka noch nicht attraktiv für Azubis

Thüringen – Für die 1.600 Beschäftigten der Zentralklinik Bad Berka haben am 7. Juni 2018 die Tarifverhandlungen begonnen. Eine Kernforderung ist die Angleichung der Ausbildungsvergütungen an das Niveau im öffentlichen Dienst. Dies hieße für die drei Ausbildungsjahre eine Steigerung um 300 Euro. „Um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen, müssen Krankenhäuser frühzeitig beginnen, über attraktive Ausbildungsbedingungen Jugendliche für sich zu gewinnen“, so Bernd Becker, Verhandlungsführer von ver.di. Und dazu gehöre auch eine angemessene Ausbildungsvergütung.