Gegen Sozialdumping an Bord

Internationale Schifffahrt – Auch in diesem Jahr hat die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) wieder eine Woche lang gemeinsam mit ver.di Aktionen zum Schutz und zur Verbesserung von Lohn- und Arbeitsbedingungen der Seeleute an Bord von Seeschiffen organisiert. Die sogenannte „Baltic Week“ steht in der Tradition einer europaweiten Kampagne gegen Sozialdumping an Bord von „Billigflaggen“-Schiffen. Die Aktionswoche hat vom 3. bis zum 7. September 2018 in Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Bremen, Lübeck, Wismar und Rostock stattgefunden. Die Billigflaggenkampagne wurde 1948 ins Leben gerufen. Seitdem erstreiten Hafenarbeiter gemeinsam mit Seeleuten ITF-konforme Tarifverträge auf Seeschiffen. „Es ist bedauerlich, dass es auch nach 70 Jahren harter Kampagnenarbeit immer noch deutsche und internationale Reeder gibt, die sich auf Kosten von Sozialstandards und Lohnbedingungen der Seeleute Wettbewerbsvorteile verschaffen, zum Beispiel über Billigflaggen wie Liberia und Malta“, so ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Mit dem Abschluss von ITF-konformen Tarifverträgen trage ver.di aktiv dazu bei, die Arbeitsbedingungen auf Seeschiffen unter deutscher Eigentümerschaft zu verbessern.


US-Blockade schadet Kuba weiterhin

Kuba – Das kubanische Außenministerium hat den Jahresbericht über die Schäden veröffentlicht, die der Karibikinsel durch die von den USA seit fast sechs Jahrzehnten praktizierte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade zugefügt wurden. Der fast 60-seitige Bericht deckt die Zeit zwischen April 2017 und März 2018 ab und konstatiert, dass die feindliche Politik seitens der USA gegen Kuba verschärft wurde und im betreffenden Zeitraum für die kubanische Gesellschaft Verluste und Schäden in Höhe von etwa 4,3 Milliarden US-Dollar verursacht hat, so das Lateinamerika-Portal amerika 21. Dem Bericht zufolge hat die US-Regierung die Beziehungen zu Kuba spürbar verschlechtert, seit US-Präsident Donald Trump im Juni 2017 ein „Memorandum des Präsidenten zur nationalen Sicherheit über die Stärkung der Politik der USA bezüglich Kuba“ unterzeichnet hat. Darin wird unter anderem die Verschärfung der Blockade festgelegt, die von US-amerikanischen Ministerien und Staatsbehörden mit entsprechenden Vorschriften und Bestimmungen umgesetzt wurde. So werden das Recht der US-Bürger nach Kuba zu reisen beschränkt und Geschäftsmöglichkeiten für US-Unternehmer in Kuba stark erschwert.


Scheinheilige Ausrede

Frankreich – Noch vor dem Amtsantritt des neuen Chefs der Fluggesellschaft Air France-KLM haben die französischen Gewerkschaften Ende August den Druck im schwelenden Tarifstreit erhöht. Der Gehaltsstreit bei der französischen Sparte Air France mit insgesamt 15 Streiktagen im ersten Halbjahr hatte zum Rücktritt des Konzernchefs Jean-Marc Janaillac geführt. Der kanadische Luftfahrt-Manager Benjamin Smith soll spätestens Ende September das Ruder des französisch-niederländischen Konzerns Air France-KLM übernehmen. Die Gewerkschaften kritisierten in einer Mitteilung, dass der Verzicht auf weitere Streiks seit fast vier Monaten nicht zu einer Wiederaufnahme von Verhandlungen über ihre Gehaltsforderungen geführt habe. Als „scheinheilige Ausrede“ würde gegenüber den Mitarbeitern darauf verwiesen, dass der neue Generaldirektor seinen Job noch nicht angetreten habe. Allerdings, so die Arbeitnehmervertreter, sei Smiths künftiges Gehalt im Vergleich zu dem seines Vorgängers schon mal deutlich erhöht wurden. Nach dpa-Informationen könnte der Kanadier mit einer variablen Vergütung und Aktien bis zu 4,25 Millionen Euro im Jahr rechnen. Sein Vorgänger hatte im Jahr 2017 dagegen 1,1 Millionen Euro erhalten.