Pressenachrichten

Der Tagesspiegel, 17. August 2018

Das war schon etwas Besonderes am Mittwoch in Dublin. „Gänsehautfeeling“ hätten die Teilnehmer auf Gewerkschaftsseite gehabt, hieß es am Tag danach über die erste Tarifverhandlung bei Ryanair. In der irischen Hauptstadt hatten sich Vertreter von Verdi mit Managern und Anwälten der Low-cost-Airline getroffen. Für die sechs Ryanair-Beschäftigten in der Verhandlungsgruppe der Gewerkschaft war das eine große Sache: Endlich hatte man das irische Unternehmen mit dem so erfolgreichen Geschäftsmodell „billig“ zu Gesprächen über die Arbeitsbedingungen gezwungen. Beim Dubliner Treffen ging es um 1.000 Flugbegleiter, die Ryanair in Deutschland beschäftigt und die von einem der zwölf Ryanair-Airports hierzulande in die Luft gehen. [...⁠] Verkehrssprache ist Englisch, und offenbar kommen die Verdi-Organizer, die sich um Mitglieder bei Ryanair bemühen, gut voran. [...] um erfolgreich in einen Arbeitskampf zu ziehen, braucht es an die 50 Prozent Organisationsgrad.


Auf zwei Dinge ist Verlass

Westfälischer Anzeiger – Werne, 18. Juli 2018

Auf zwei Dinge ist beim ‘Prime Day‘ Verlass: Sobald Amazon seine Aktionstage mit Lockangeboten startet, ruft die Gewerkschaft Verdi mit der schon Jahre währenden Forderung nach einem Tarifvertrag die Belegschaft zum Streik auf. Sie will, dass der Online-Versender mit seinem Lieferversprechen beim Kunden möglichst unter Druck gerät. Und dann dauert es nicht lange, bis der Konzern beteuert, dass weiter pünktlich geliefert werde, weil die Ausstände seiner Logistikmaschinerie nichts anhaben könnten – während die Gewerkschaft für sich reklamiert, die Abläufe empfindlich gestört zu haben.


Mit den Kindern in Warteposition

Der Tagesspiegel, 29. Juli 2018

Acht Prozent der Beschäftigten haben laut dem IAB einen befristeten Vertrag – vor allem im öffentlichen Dienst und in der Wissenschaft. Bei der Mehrheit liegt kein Sachgrund wie eine Schwangerschaftsvertretung vor. „Viele Arbeitgeber stopfen so Personallöcher“, bemängelt Werner Schäffer von Verdi. „Viele sind aber jung, um die 30, und warten ohne eine längerfristige Perspektive dann lieber noch mit der Familienplanung.“


Die Rolle der Gewerkschaften

die tageszeitung, 13. Juli 2018

Welche Rolle spielen Gewerkschaften heute? Und welche Rolle sollten sie eigentlich spielen? Elmar Wigand, dem Sprecher der „Bürgerinitiative Aktion Arbeitsunrecht e. V.“ aus Köln, fällt eine Antwort darauf nicht schwer: Eine Gewerkschaft müsse auch „eine soziale Bewegung“ sein. Für Freitag, den 13. Juli, „den schwarzen Freitag“, kündigte die Initiative gemeinsam Aktionen in über 19 Städten gegen die Metro AG und deren Einzelhandelstochter Real an. [...] Weil sich die Aktion Arbeitsunrecht nach eigenen Angaben nicht in Konkurrenz zu den großen Gewerkschaften sieht, begrüßt Sprecher Wigand einen möglichen Streik: „Das wäre eine prima Sache.


Zwei der drei werden Frauen sein

Mannheimer Morgen, 15. August 2018

Sie geben Ihr Amt als Ver.di-Vorsitzender im Herbst 2019 ab. Wird es Zeit für eine Frau an der Spitze? Bsirske: Der Gewerkschaftsrat hat das Präsidium beauftragt, bis November einen Vorschlag für den Vorsitz und zwei Stellvertreter zu machen. Das Präsidium hat klar gesagt, dass zwei dieser Positionen mit Frauen besetzt werden sollen.