Rosa, Maximilian, Julia und Gunnar bei der Konferenz in Lübeck (von li.)

Der harte Kern ist anwesend. Rosa, Maximilian, Julia und Gunnar gehören zu der Gruppe, die besonders umworben wird: zur Jugend, einer Gruppe, die in ver.di alle Mitglieder bis zum 28. Lebensjahr umfasst. Bei einem Durchschnittsalter von 57 Jahren im ver.di-Landesbezirk Nord und einem Anteil von rund vier Prozent Jugendlichen gibt es nach Auffassung der stellvertretenden Landesleiterin Conny Töpfer Handlungsbedarf. Im Landesbezirk Nord wird daher Nachwuchsförderung großgeschrieben.

„Ohne ein neues Amt geht man eigentlich nicht raus aus einem Treffen“, sagt Rosa Kruse. „Das ist für uns richtig gut, denn wir haben unsere Ämter übernommen, weil wir was verändern oder voranbringen wollen und Lust haben, aktiv zu werden.“ Rosa ist gewerkschaftlich nicht unerfahren, hat sie doch schon einige Seminare besucht, und war vor ver.di in der Frauengruppe der Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten (NGG) aktiv. Sie war am 15. September eine der Delegierten auf der Bezirkskonferenz des ver.di-Bezirks Lübeck-Ostholstein und hat gemeinsam mit Gunnar Bergmann und Maximilian Zupke, die beide erstmals an einer gewerkschaftlichen Konferenz teilnahmen, die Wahlen, Reden und Diskussionen zu den Anträgen verfolgt.

Julia Krause gehört als junge Gewerkschafterin irgendwie schon zu den alten Häsinnen. Sie ergreift mehrfach in der Konferenz das Wort und kandidiert erfolgreich für ein Delegiertenmandat zum nächsten Bundeskongress, an dem sie schon vor vier Jahren teilgenommen hat.

Es geht den vier jungen Gewerkschaftsmitgliedern, die den harten Kern des ver.di-Bezirksjugendvorstands Lübeck-Ostholstein bilden, allerdings nicht nur um die Teilnahme an einer großen Konferenz oder um Ämter und Posten. „Jetzt, wo das Bangen um die Mandate vorüber ist, können wir uns endlich auf die wichtigen Dinge konzentrieren“, sagt Julia nach den Wahlen. „Wir haben uns die Gleichberechtigung von Frauen in Gesellschaft und Betrieb auf die Fahne geschrieben. Wir setzen uns für Antifaschismus und Antirassismus ein und wollen uns auch im kommenden Jahr wieder am Christopher Street Day beteiligen“, sagt sie mit Blick auf die Themen, denen sich der Bezirksjugendvorstand widmet.

„Wir wollen auch das Thema demografischer Wandel angehen und setzen uns aktiv für die Übernahme von Auszubildenden ein“, nennt Maximilian Zupke zwei weitere wichtige Anliegen, die ihn als Auszubildenden auch direkt betreffen. Er bewirbt sich um ein Mandat in der Jugend- und Auszubildendenvertretung in seinem Betrieb.

Maximilian, Julia, Rosa und Gunnar nutzen die Konferenz auch zur Vernetzung, um andere Kolleg*innen kennenzulernen, Gesichter zuordnen zu können, Gespräche zu führen. Ihnen geht es darum, nicht nur mit Scheuklappen seine eigenen Themen zu bearbeiten, sondern auch andere von der Wichtigkeit dieser Themen zu überzeugen, sich auszutauschen, Mehrheiten zu gewinnen und gemeinsam und durchsetzungsstark Arbeitswelt und Gesellschaft zu gestalten.