Studie I – Mit aus dem Ausland angeworbenen Fachkräften schließen Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Deutschland Personallücken. Die zugewanderten Pfleger*innen – größtenteils kommen sie aus Ost- und Südosteuropa und von den Philippinen – bringen andere Erfahrungen mit der Arbeitsteilung und -organisation mit als in Deutschland üblich, auch in der Ausbildung bestehen Unterschiede. Anhand von Interviews haben Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung untersucht, zu welchen Konflikten mit den etablierten Pflegekräften das im Alltag und unter den schwierigen Arbeitsbedingungen in der Branche führt und wie diese entschärft werden können.

bit.do/impuls1491


Migration und Gesundheit

Studie II – Mögliche Zusammenhänge zwischen Migration und psychischer Gesundheit untersucht eine Studie unter der Federführung der Mainzer Universitätsmedizin. Erforscht werden soll, was Menschen psychisch gesund halten könne, wenn sie im Zuge der Einwanderung in ein neues Land Widrigkeiten erleben. Für die Studie, an der auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin beteiligt ist, werden Daten von über 83.000 Menschen, davon 25.000 mit Migrationshintergrund, aus großen Studien aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Australien verglichen und ausgewertet. Im Fokus der Untersuchung steht auch, inwieweit sich die psychische Gesundheit von Migranten in klassischen Einwanderungsländern von der in Ländern mit kolonialem Hintergrund und einem Schwerpunkt auf Arbeitsmigration unterscheidet.


Neuer Exodus

Türkei – Immer mehr gut ausgebildete und junge Menschen wandern laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, (SZ) wegen der politischen Umstände aus der Türkei aus. Der Exodus trifft die türkischen Universitäten besonders hart, wo unter der Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan ohnehin bereits viele Forscher*innen entlassen wurden. Nachdem sich Erdoğan noch im März 2018 über die Auswander*innen erregte: „Wir sollten ihre Tickets bezahlen und sie ins Flugzeug setzen. Solche Bürger sind nichts als eine Last für unser Land“, versucht die türkische Regierung mittlerweile, sie zum Bleiben oder zur Rückkehr zu bewegen. Rückkehrer*innen in gefragten Branchen werden Sondergehälter versprochen. Davon locken lassen sich laut SZ bislang nur wenige.


Global, regional, national und lokal

Migrationspakt – Im Dezember 2018 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen die Resolution zum Globalen Migrationspakt formal angenommen. Der Pakt schafft erstmals einen weltweiten Rahmen dafür, mit der Herausforderung internationaler Migration und menschlicher Mobilität, die die Menschheitsgeschichte seit jeher prägt, umzugehen. Insgesamt 152 Länder stimmten in New York für den Pakt, zwölf enthielten sich, die USA, Polen, Ungarn, Tschechien und Israel stimmten gegen ihn. Nach der Verabschiedung des Pakts sollen jetzt die nächsten Schritte für seine Umsetzung gemacht werden: global, regional, national und lokal. Der Pakt hält die Staaten dazu an, sich regelmäßig über ihre Fortschritte bei der Umsetzung auszutauschen und darüber zu berichten. Dies soll ab dem Jahr 2022 alle vier Jahre geschehen. Auf dem Prüfstand stehen dann auch die europäische Migrationspolitik sowie interregionale Kooperationsvereinbarungen.