Tarifrunde – Mit einer Betriebsrätekonferenz ist der hessische Fachbereich Handel am 2. April in die Tarifrunden gestartet. Die Forderungen lauten: Anhebung der Einkommen im Einzel- und Versandhandel um einen Euro pro Stunde und im Groß- und Außenhandel/Verlage um 6,5 Prozent, mindestens 170 Euro. Durch die sozialen Komponenten sollen die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen im Vergleich zu den höheren Gehaltsstufen besser gestellt werden. Landesfachbereichsleiter Handel Bernhard Schiederig führt die Verhandlungen für ver.di Hessen für den Einzel- und Versandhandel sowie den Groß- und Außenhandel/ Verlage: „Wer mit seinem Verdienst halbwegs über die Runden kommen will, braucht jetzt eine spürbare Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen. Sie muss selbstverständlich deutlich über der Inflationsrate liegen, wenn auch das in den Betrieben abgeforderte Mehr an Leistung richtig honoriert werden soll.“ Die erste Verhandlungsrunde für den Einzelhandel ist im Mai angesetzt, für den Groß- und Außenhandel ist noch kein konkreter Termin geplant.


Verkauft

CeBeeF – Der wirtschaftlich angeschlagene Frankfurter Verein „Club der Behinderten und ihrer Freunde“CeBeeF ist verkauft worden. Der Gläubigerausschuss gab nach Mitteilung der CeBeeF-Geschäftsführung dem Pflegewerk Hamburg den Zuschlag. Das ist ein Standort der Pflegewerk Management-GmbH aus Berlin. ver.di will, dass der CeBeeF als Ganzes erhalten bleibt und nicht in einzelne Unternehmen zerschlagen wird. Außerdem soll auch unter den neuen Eigentümern die Bindung an den Tarifvertrag bestehen bleibt. Der zuständige Gewerkschafssekretär Stefan Röhrhoff: „Die Kolleginnen unc Kollegen des CeBeeF leistenwichtige Arbeit in der Assistenz von Menschen mit Behinderung. Die Tarifbindung ist nur folgerichtig. Finanziert wird der Tariflohn ohnehin von den Kostenträgern.“ Der Club Behinderter und ihrer Freunde Frankfurt war 1975 von Menschen mit Behinderungen aus der Fachhochschulszene gegründet worden. Ihr Ziel war es, die Gleichstellung, Selbstbestimmung und den Selbstvertretungsanspruch behinderter Menschen in allen Lebensbereichen zu bewirken. Daraus entwickelte sich ein umfangreicher Sozialdienst. Ein Tarifvertrag mit ver.di besteht seit 2012.


Kurz und gut

Tarifvertrag – Am einzigen privatisierten Uniklinikum Deutschlands, dem Universitätsklinkum Gießen Marburg UKGM hat ver.di einen Tarifvertrag für das nicht-wissenschaftliche Personal abgeschlossen. Die zirka 7.000 Beschäftigten erhalten in zwei Stufen vier Prozent mehr Geld, mindestens aber 110 Euro. Die Vergütung steigt rückwirkend zum 1.1.2019 um drei Prozent und zum 1.10.2019 nochmal um ein Prozent. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt ein Jahr. ver.di-Verhandlungsführer Stefan Röhrhoff: „Dieses satte Lohnplus konnten wir durch die Unterstützung vieler Beschäftigter erreichen. Wir liegen mit der prozentualen Lohnerhöhung über dem, was in anderen Kliniken für 2019 abgeschlossen wurde.“ Beachtlich ist aus Sicht der Gewerkschaft die soziale Komponente und die damit verbundene überdurchschnittliche Erhöhung für die unteren Lohngruppen sowie die kurze Laufzeit des Tarifvertrages. Die Beschäftigten an beiden Standorten hatten unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit im März drei Tage lang gestreikt, um Druck auf die zuletzt festgefahrenen Tarifverhandlungen zu machen.