Emma Ihrer (1857 – 1911)

Die Geschichte der Gleichberechtigung ist alt und mit der Geschichte der Sozialdemokratie verbunden. Erfurts Senior-*innenvorstand hat sich anlässlich des Frauentags mit 25 ver.di-Seniorinnen getroffen, um zurückzublicken. Unter anderem auf die drei großen sozialdemokratischen Parteitage: 1869 in Eisenach, 1875 in Gotha und 1891 in Erfurt. Forderungen wie nach dem Acht-Stunden-Tag, Gleichberechtigung der Frauen in Familie und Beruf und das Frauenwahlrecht standen damals auf den Tagesordnungen.

Ute Hinkeldein, Leiterin der Thüringer Friedenskoordination, stellte den ver.di-Frauen die drei weiblichen Delegierten von 1891 in Erfurt vor. Die Bekannteste, Emma Ihrer (1857 bis 1911), gründete mehrere sozialistische Frauenvereine und wollte auch eine Frauengewerkschaft für Dienstmädchen gründen. Bereits 1889 setzten sich Emma Ihrer und Clara Zetkin auf dem Sizialistenkongress in Paris für die Frauenerwerbstätigkeit ein. Beide kämpften dafür, dass Frauen gleichberechtigt in den Gewerkschaften anerkannt wurden. 1890 wurde Emma Ihrer als erste Frau neben sechs Männern in die Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands gewählt. Sie gab die Zeitschriften „Die Arbeiterin“ und „Die Gleichheit“ heraus. In Erfurt wurde eine Straße nach ihr benannt.

Die Erfurter Kolleginnen nutzten die Gesprächsrunde zum Frauentag, um auch aus ihrem Leben und über ihre Berufstätigkeit zu erzählen und forderten die Frauen auf, zu allen in diesem Jahr noch anstehenden Wahlen zu gehen.