„Ausstempeln und mitmachen“, ist der Tipp des ver.di-Vorsitzenden Frank Bsirske für den Klima-Streik, zu dem die Bewegung Fridays für Future für den 20. September aufgerufen hat. Weltweit sollen an diesem Tag Menschen auf die Straße gehen und für die Einhaltung der im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarten Ziele und gegen die anhaltende Klimazerstörung laut werden. In Deutschland sind bislang Aktionen in mehr als 100 Städten geplant.

Dabei betont die Jugendorganisation, dass sich ihr Aufruf an jede Generation richtet: „an Kolleg*innen und Arbeitgeber*innen, an Eltern und Nachbar*innen, an Kolleg*innen und Angestellte, an Lehrer*innen und Wissenschaftlicher*innen, Sportler*innen und Arbeitssuchende, Kreative und Auszubildende“, wie es auf der deutschsprachigen Website des Bündnisses heißt.

„Es geht darum, Flagge zu zeigen“, hatte Frank Bsirske Anfang August in einem Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) deutlich gemacht. „Wir brauchen ein deutlich konsequenteres Handeln der Politik beim Klimaschutz, insbesondere in Bereichen, wo bisher gar nichts oder zu wenig passiert ist: im Verkehrssektor, in der Landwirtschaft und bei der Gebäudesanierung.“ Der ver.di-Vorsitzende zeigte sich beeindruckt von der Organisationskraft von Fridays for Future. Er sei überzeugt, dass sich hier eine Jugendbewegung ent-wickle, die nachhaltig ihre Wirkung in Deutschland erzielen werde.

ver.di trägt den Kompromiss der Kohlekommission der Bundesregierung mit. Er sieht einen geordneten Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 vor, wenn möglich auch schon bis 2035, wobei beideZeitpunkte an Bedingungen geknüpft sind: Die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet sein, der Strom bezahlbar bleiben und der Ausstieg sozialverträglich erfolgen. ver.di weist zugleich darauf hin, dass die Energiewende nicht allein von der Energiewirtschaft und den Beschäftigten geschultert werden könne. Die Politik müsse tragfähige Konzepte vorlegen, wie der Klimaschutz auch in anderen Bereichen praktisch umgesetzt werden könne.

Fridays for Future bezeichnet seinen Protesttag am 20. September übrigens als Generalstreik. Bsirske stellte klar, dass ver.di aus rechtlichen Gründe nicht zu einem ordentlichen Streik für diesen Tag aufrufe. Aber wer hingehen könne, den forderte Bsirske auf, das auch zu tun. „Ich werde jedenfalls hingehen“, sagte er. Heike Langenberg

Termine von Aktionen am 20. September finden sich unter fridaysforfuture.de/allefuersklima. Die Karte wird laufend aktualisiert.