Auch bei Amazon in Bad Hersfeld wird immer weiter gestreikt, zuletzt wieder beim Prime Day vom 15. Juli bis zum 17. Juli. Der Arbeitgeber hatte eine Anwesenheitsprämie ausgelobt, um dem Streik die Kraft zu nehmen. Streikbrecherprämie nennt ver.di es deswegen. Die Strategie schlug fehl. Trotz der Prämie beteiligten sich an jedem der drei Tage gut 500 Beschäftigte lieber am Streik. Das Geschäft für Amazon laufe außerordentlich gut, so Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke, „aber für die Mitarbeiter*innen wird zu wenig getan. Bei Amazon wird kein Urlaubsgeld bezahlt. Tarifvertragliche Bezahlung bedeutet mehr Urlaubstage und Urlaubsgeld. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amazon haben das verdient“.

Obwohl oder weil Amazon seit Jahren nicht zu Tarifverhandlungen bereit ist, ist die Stimmung vor Ort gut. Zusätzliche Kraft gibt der Blick auf Amazonbeschäftigte in anderen Ländern. Sie machen ebenfalls mobil und organisieren sich. So etwa in Frankreich, Spanien oder den USA.Dort gelten die Bad Hersfelder mittlerweile als Vorbild, weil sie seit 2013 so konsequent streiken.