Das Thema Toiletten im Fahrdienst ist ein wichtiges Thema und immer wieder brisant. Oft wird nicht berücksichtigt, was eigentlich zu den Selbstverständlichkeiten gehören sollte: die Gelegenheit zum Toilettengang und die Möglichkeit, sich hinterher die Hände waschen zu können. Zu wenig Toiletten und kaputte oder verschmutzte sanitäre Anlagen gehören leider zum Bild der städtischen Infrastruktur.

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Von wegen "stilles Örtchen": Nach wie vor besteht großer SanierungsbedarfFoto: VER.DI München

Auch in der Münchner Verkehrsgesellschaft, Tochter der Stadtwerke München, haben die Sparmaßnahmen der letzten Jahre deutliche Spuren hinterlassen. Bei den Toiletten und sanitären Anlagen gibt es vielfach einen Sanierungsstau. Bemerkbar machte sich der Sparzwang auch durch mangelhafte Reinigungsfrequenzen und Verfügbarkeit der Anlagen. Schließlich kam es dazu, dass bei Neubauten und bei neuen Fahr-und Dienstplänen nicht explizit darauf geachtet wurde, dass ausreichend Toiletten für das Fahrpersonal vorhanden sind. Und überdies fehlt den Beschäftigten oftmals schlicht die Zeit, um solch ein "stilles Örtchen" aufzusuchen.

Auf Initiative der ver.di-Vertrauensleute hat der Betriebsrat inzwischen die Toilettenfrage aufgegriffen und sich um Antworten gekümmert. In Gesprächen mit dem Arbeitgeber und auf Betriebsversammlungen wurde erreicht, dass sich der Betrieb des Themas angenommen hat. Der Geschäftsführer persönlich hat vor Ort mit Betriebsräten sanitäre Anlagen besichtigt, um sich ein Bild zu machen. Um die nicht zu übersehenden Versäumnisse der letzten Jahre aufzuarbeiten, wurde eine Arbeitsgruppe aus Betriebsräten und Arbeitgebervertretern gebildet. Zudem wurde inzwischen ein Projekt gestartet, um die Situation nachhaltig zu verbessern.

In vielen Gesprächen zeigte sich, dass Menschen, die das Problem nicht kennen, weil es für sie jederzeit möglich ist, Toiletten aufzusuchen, sich nur sehr schwer in die Situation der Fahrer*innen versetzen können. Vertreter*innen von ver.di und Betriebsräten ist es jedoch gelungen, die Verantwortlichen im Betrieb für das Thema zu sensibilisieren.

Dank der Initiative zeigen sich erste Verbesserungen. Aber es gilt, dran zu bleiben, damit auch weiterhin dafür gesorgt wird, dass es künftig ausreichend saubere und gepflegte sanitäre Anlagen und Toiletten fürs Fahrpersonal in München geben wird.

(Der Autor ist ver.di-Vertrauensmann bei den Stadtwerken München)