14. April 2020 – „Ich bin Redakteur am Mikrofon der Sendung ,Computer und Kommunikation' beim Deutschlandfunk. Mit Themen wie Digitalisierung im Gesundheitswesen oder Überwachung durch Tracking haben wir uns da schon immer beschäftigt. Das wird jetzt durch Corona massiv befördert, zum Beispiel durch Vorhaben, die Pandemie durch die Erfassung von Daten über Apps einzudämmen. Allerdings stelle ich auch fest, dass sich die Diskussion total verändert hat. Selbst sehr datenkritische Leute sind auf einmal bereit, den Datenschutz hintanzustellen, zu Gunsten der Gesundheit. Es wird im Moment aber auch sehr viel Mist erzählt. Viele Leute versuchen mit-zureden, die fachlich aber keine Ahnung haben, Journalisten führen Interviews, aber das dezidierte Fachwissen fehlt oft. Der Trend geht im Rundfunk eh dahin, dass mehr Interviews gesendet werden statt fachlich recherchierte Beiträge. Das ist dann mehr Meinung und weniger Hintergrund.

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Foto: privat

Ich bin auch Vorsitzender der ver.di-Fachgruppe Rundfunk. Innerhalb der ARD hat jeder Sender einen Auffangplan für die Freien gemacht, in ganz unterschied- licher Form. Die muss man sich im Einzelnen ansehen, das sind aber im Großen und Ganzen gute Regelungen. Bei ARD und ZDF sind die meisten Freien ohnehin durch einen Tarifvertrag geschützt. Das ist ein großer Unterschied. Da zeigt sich auch jetzt, wie wichtig Tarifverträge für arbeitnehmerähnlich Beschäftigte sind. In so einer Krise sieht man, was dieser Schutz wert ist.“

Protokoll: hla