Die Kampagne "150 Jahre Widerstand gegen §218 – Es reicht!" ruft zum 15. Mai zu dezentralen Aktivitäten auf. Auch der ver.di-Bezirk Stuttgart wird zusammen mit dem Aktionsbündnis 8. März auf die Straße gehen. Frauen* wollen selbst entscheiden, ob sie Kinder wollen, wann sie Kinder wollen und wie viele Kinder sie wollen. Dazu gehört auch das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, nach den besten medizinischen Bedingungen und kostenfrei.

Bis heute ist ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland immer noch grundsätzlich strafbar und gilt nur unter bestimmten Bedingungen als gerechtfertigt. Dies ist unter anderem innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft nach Zwangsberatung der Fall.

Schluss mit der Bevormundung

Es muss endlich Schluss damit sein, dass Lebensentscheidungen von Frauen* letztlich den Moralvorstellungen und konservativen Frauen*bildern von Kirchenmännern, Politikern und rechten Abtreibungsgegner*innen oder Richter*innen untergeordnet werden. Aufgrund des Drucks wagen es immer weniger Ärzt*innen, einen Abbruch vorzunehmen. Frauen* wird es damit noch schwerer gemacht, die ohnehin schon eingeschränkten Rechte nach dem aktuellen §218 wahrzunehmen.

Doch Selbstbestimmung ist mehr als das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Wir kämpfen am 15. Mai auch für eine kostenlose, gute, öffentliche Kinderbetreuung, für die Umverteilung der Sorgearbeit, für kostenlose Verhütungsmittel, ein Ende von weiblicher Genitalverstümmelung und für Forschung zu Frauen*gesundheit sowie Aufklärung und Bildungsarbeit an Schulen.

Ariane Raad

15. Mai 2021, 16 Uhr, Querspange am Rotebühlplatz – weitere Infos auf stuttgart.verdi.de und aktionfrauen.wordpress.com