Corona-Prämie nach Rekordergebnis

DHL – Die Deutsche Post DHL Group konnte ihr Quartalsergebnis gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln und erneut ein Rekordergebnis verzeichnen. Bislang wurde den Beschäftigten im Sommer 2020 weltweit eine Corona-Prämie in Höhe von 300 Euro ausgezahlt; im Herbst 2020 kam dann in Deutschland eine tarifvertraglich vereinbarte Corona-Sonderzahlung in Höhe von 300 Euro hinzu. Jetzt sollen die Beschäftigten erneut am Rekordergebnis mit einer Corona-Prämie in Höhe von 300 Euro (Vollzeitkräfte) teilhaben. ver.di begrüßt die Entscheidung. "Damit erkennt der Vorstand die außergewöhnliche Leistung der Beschäftigten unter erschwerten Pandemiebedingungen ein weiteres Mal an", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.

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Foto: Rene Ruprecht/dpa

FedEx flüchtet aus Haustarifverträgen

Logistik – Das Logistik-Unternehmen FedEx hat alle bestehenden Haustarifverträge mit ver.di gekündigt. Davon sind fast 1.500 Beschäftigte in Deutschland betroffen. Die Kündigung der Mantel- und Entgelttarifverträge der FedEx Germany GmbH erfolgt zum 30. Juni 2021 und bei FedEx Corporation zum 30. September 2021. Bereits zum 1. Juli 2021 will das Unternehmen den jeweiligen Arbeitgeberverbänden beitreten und damit die regionalen Flächentarifverträge anwenden. ver.di bewertet die Kündigungen als Tarifflucht, denn die Haustarifverträge legen deutlich höhere Tariflöhne als die Flächentarifverträge fest. Die Kündigungen kommen zudem zu einem Zeitpunkt, an dem es der Logistikbranche wirtschaftlich gut geht, das gilt auch für FedEx. Der Nettogewinn von 1919 bis 2020 stieg von 1,3 Milliarden auf über 5,2 Milliarden US-Dollar. FedEx behauptet, für die bestehende Belegschaft ändere sich durch die Kündigung der Haustarifverträge nichts, da die dort geregelten Bedingungen auf arbeitsvertraglicher Ebene weitergelten. Doch die Folge wird sein, dass sich die bisherigen Tariflöhne für die bestehende Belegschaft nicht mehr erhöhen werden, wie das sonst durch Haustarifverhandlungen in dem Unternehmen üblich gewesen wäre. Die regionalen Verträge sind darüber hinaus schlechter. Und neue Beschäftigte werden zu deutlich schlechteren Bedingungen eingestellt. ver.di fordert von FedEx, durch einen Überleitungs- und Ergänzungstarifvertrag die Bedingungen des Haustarifvertrages im Flächentarifvertrag abzusichern.

Tarifbindung für Online-Redaktion

Süddeutsche Zeitung – Im Zuge der Zusammenführung von Print und Digitalen Medien der Süddeutschen Zeitung soll der Flächentarifvertrag auch auf die weit über 100 Beschäftigten der Online-Redaktion ausgeweitet werden. ver.di begrüßt das als das "richtige Signal der Wertschätzung" und als "klares Statement in den Medienmarkt", so ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz. In Zeiten, in denen über alle Branchen hinweg immer weniger Unternehmen nach Tarif zahlten und immer mehr Verlage Tarifflucht betrieben, mache die SZ-Geschäftsführung vor, dass es auch anders gehen könne. Gute Bezahlung, eine hochwertige Ausbildung und wertschätzende Arbeitsbedingungen in den Redaktionen schaffen überhaupt erst die Voraussetzungen für ein erstklassiges publizistisches Niveau. Schmitz forderte andere Verlage auf, dem Beispiel der SZ zu folgen und überkommene Hierarchien zwischen Print- und Online-Redaktionen abzubauen. Wer die gleiche Arbeit für ein gemeinsames journalistisches Produkt leiste, habe auch einen Anspruch auf die gleichen und vor allem faire Arbeitsbedingungen.