Mehr Geld und Prämie

Bundesweit – Nach mehreren Arbeitsstreiks hat ver.di in der Energiewirtschaft in der dritten Vergütungstarifrunde mit der Tarifgemeinschaft GWE (Gas, Wasser, Energie) am 3. März ein gutes Verhandlungsergebnis erreicht. Die Beschäftigten bekommen eine einmalige Corona-Sonderzahlung zwischen 800 Euro und 1.250 Euro je nach Vergütungsgruppe. Für Teilzeitbeschäftigte gibt es die Corona-Prämie anteilig. Ab 1. April 2022 steigt die Vergütung linear um 3,3 Prozent, ab 1. März 2023 um weitere 2,2 Prozent. Die niedrigere Starteingruppierung für Auszubildende wird rückwirkend abgeschafft. Die Laufzeit beträgt 24 Monate, vom 1. Februar 2022 bis 31. Januar 2024. Am 7. März hat die ver.di-Tarifkommission mehrheitlich für die Annahme des Tarifergebnisses gestimmt.

Sixt unterliegt vor Arbeitsgericht

Nordrhein-Westfalen – Der Autovermieter Sixt hat bei seinem Kampf gegen die Gründung von Betriebsräten vor dem Arbeitsgericht Düsseldorf eine Niederlage kassiert. Das Arbeitsgericht Düsseldorf hat der Kündigungsschutzklage gegen Sixt stattgegeben. Der Autovermieter hatte einer Beschäftigten am Standort Flughafen Düsseldorf dreimal die Kündigung ausgesprochen. Jede der drei Kündigungen weise nach Ansicht des Gerichts rechtliche Mängel auf. Damit sind sie unwirksam (Urteil vom 23. Februar 2022, Az. 10 Ca 4119/21). Die Beschäftigte hatte in 2021 gemeinsam mit zwei weiteren Kolleginnen zu einer Betriebsversammlung eingeladen (ver.di publik berichtete). Auf dieser sollte ein Wahlvorstand zur Durchführung einer Betriebsratswahl gewählt werden. In der Folge versuchte das Unternehmen, der Frau mit jeweils unterschiedlichen Begründungen zu kündigen. Dies ist nun nichtig. Auch den anderen Betriebsratsinitiator*innen wurde gekündigt. Ihre Einsprüche vor Gericht sind noch nicht entschieden. Nach wie vor läuft auch der Strafantrag gegen das Unternehmen wegen Verdachts auf Verhinderung einer Betriebsratsgründung.

Erfolg nach Warnstreiks

Schleswig-Holstein – Die Beschäftigten im Nahverkehr Schleswig-Holstein haben sich mit Warnstreiks und Aktionen in der vierten Runde der Tarifverhandlungen einen Abschluss erkämpft. Noch im März wird eine Corona-Prämie ausgezahlt, gestaffelt nach Entgeltgruppen. Beschäftigte bis zur Gruppe 7 erhalten einmalig 1.200 Euro, bis zur Gruppe 11 sind es 1.000 Euro und ab der Entgeltgruppe 12 sind es 800 Euro. Ab 1. Januar 2023 werden die Tabellenwerte um 3,5 Prozent erhöht, ab 1. Juni 2023 um weitere 2 Prozent. Laufzeit: 30 Monate.

Familienfreundlicher Tarifvertrag

Sachsen-Anhalt – Dauerhaften Anspruch auf Maßnahmen zur Familienfreundlichkeit und lebensphasenbewusstem Arbeiten sichert den Beschäftigten des IT-Komplettdienstleisters GISA ein Tarifvertrag zu, den Geschäftsführung und ver.di im Januar unterzeichnet haben. Damit ist der IT-Spezialist mit Sitz in Halle Vorreiter für verbindliche Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. "Dieser Abschluss ist das Ergebnis der gemeinsam getragenen Verantwortung von Tarifpartnern", so ver.di-Verhandlungsführer Frank Franke. Die Betriebsvereinbarungen für eine ausgeglichene Work-Life-Balance bildeten die Grundlage für zufriedene, motivierte und leistungsstarke Mitarbeiter*innen , so Heino Feige, Geschäftsführer der GISA.