Umfrage: "Reden wir über Geld!"

Solo-Selbstständige – Wer Solo-Selbstständige*r ist und wissen will, ob sein Honorar stimmt, ist bei dieser Umfrage richtig: "So_los! Die Initiative für faire Honorare" will die Einkommen von Solo-Selbstständigen verbessern und ihre Interessenvertretungen stärken – bundesweit und branchenübergreifend. Um dafür aktuelle Honorare zu erheben, macht die Initiative die Online-Umfrage unter dem Titel "Reden wir über Geld". Die Initiative besteht aus mehr als 25 Berufsverbänden, Interessenvertretungen und Zusammenschlüssen von und für Solo-Selbstständige(n). Initiator und organisatorisches Rückgrat ist das "Haus der Selbstständigen" in Leipzig. ver.di ist Partner der Initiative. In der Umfrage geht's um Aufträge, Einkommen, Altersvorsorge(fähigkeit) und Erfahrung mit Interessenvertretungen. Die Daten werden anonymisiert und nicht an Dritte weitergegeben. Die Ergebnisse der Umfrage, die bis Herbst dauert, werden im Oktober veröffentlicht. Hier geht es zur Umfrage für Solo-Selbstständige so-los.de

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Hafenarbeiter gehen in Hamburg zu einer StreikversammlungFoto: Markus Scholz/dpa

Noch wird verhandelt

Seehäfen – Die Tarifverhandlungen mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe ZDS waren bis Redaktionsschluss noch ohne Einigung. Einen echten Inflationsausgleich wollten die Arbeitgeber nicht bieten. Stattdessen gingen sie nach sieben Verhandlungsrunden angesichts eines 48-stündigen Warnstreiks vor das Arbeitsgericht Hamburg. Dort einigten sich die Tarifparteien auf einen Vergleich, der die Arbeitgeber zurück an den Verhandlungstisch holte und vereinbarten drei weitere Verhandlungstermine. Die Verhandlungen laufen noch bis zum 26. August. Bis dahin herrscht Friedenspflicht.

Ein wichtiger Schritt

Amazon – Erneut ist ein wichtiger Schritt für die Mitbestimmung bei Amazon getan. Am 28. Juni 2022 haben die Beschäftigten des Verteilzentrums in Wunstorf bei Hannover den ersten Betriebsrat Europas in einem Verteilzentrum des Unternehmens, der sogenannten Amazon delivery station, gewählt. Für das 9 Personen starke neue Betriebsratsgremium in Wunstorf hat die ver.di-Liste die Mehrheit, 6 Sitze, erzielt. In den Monaten zuvor gab es in Niedersachsen bereits erfolgreiche Betriebsratswahlen in den Amazon Logistik-Zentren, den sogenannten Fulfillment Centern, in Achim und Winsen. Auch dort haben die gewerkschaftlich organisierten Listen gute Ergebnisse eingefahren.

Mindestgagen und mehr

Netflix – Die Bedingungen bei deutschen fiktionalen Serienproduktionen sollen noch fairer werden. Bereits seit 2020 bestehen "Gemeinsame Vergütungsregeln zu erfolgsbasierten Zusatzvergütungen" zwischen Netflix und ver.di. Am 7. Juni 2022 haben sich Netflix und ver.di nun darauf geeinigt: Ab dem 1. Juli 2022 macht Netflix den bestehenden Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende und den Gagentarifvertrag zwischen ver.di und der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. zur formellen Grundlage bei seinen Serienproduktionen. Zudem geht Netflix bei den Gagenhöhen für an den Serien-Produktionen beteiligte Filmschaffende mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung über den bestehenden Gagentarifvertrag hinaus: Bei Folgenbudgets über 1,2 Millionen Euro werden die Mindestgagen um 5 Prozent angehoben, bei Folgenbudgets über 2,5 Millionen Euro um 7,5 Prozent. Geregelt werden auch Mindestgagen für Regisseur*innen.