Das Jahr im Rückblick

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

traditionell nutzen wir die letzte Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift, um auf das hinter uns liegende Jahr zu blicken. In den Jahren 2020 und 2021 mussten wir unser Wirken den Beschränkungen durch die Pandemie unterordnen. Dieses Jahr prägte eine weitaus schlimmere Situation unser Handeln – der Angriffskrieg auf die Menschen in der Ukraine brachte kaum vorstellbares Leid, Zerstörungen und anfangs auch Ratlosigkeit. Niemand konnte sich vorstellen, dass es im Jahre 2022 eine völkerrechtswidrige Annexion der Ostukraine geben könnte. Der 24. Februar wird uns immer im Gedächtnis bleiben.

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Bettina Mandaus und Oliver Greie im GesprächFoto: ver.di

Vor diesem Hintergrund war es sicher nicht einfach, unser "Tagesgeschäft" mit der nötigen Konzentration anzugehen. Tarifverhandlungen mussten weitergeführt oder eingeleitet werden, die bevorstehenden Organisationswahlen erforderten eine Menge Zeit und nicht zuletzt stand der Endspurt zur Umsetzung des "Projektes ver.di wächst" bevor. Schließlich hatten wir den Auftrag, das Projekt am 31. Mai an den Start zu bringen. Die Vorarbeiten der davorliegenden zwei Jahre sollten Früchte tragen.

Auf allen Ebenen unseres Landesbezirkes, in Projektgruppen und Teamberatungen waren Ehren- und Hauptamtliche eingebunden, um einen Start hinzulegen, der sich bundesweit sehen lassen konnte. Mit dem Abstand von einem halben Jahr können wir nicht ohne Stolz feststellen, dass es gelungen ist! Die "Teams Beratung und Recht" haben sich gefunden, die Arbeitsumverteilung in den Fachbereichen ermöglicht eine wirkungsvollere Mitgliederbetreuung in den Betrieben und Dienststellen, die Beschäftigten im neu geschaffenen ver.di-Zentrum haben nicht nur ein vorzeigbares Arbeitsumfeld, sie sind bereits der bundesweite Gradmesser, wenn es um die Abarbeitungsquote von eingehenden Anrufen geht.

Wir müssen neben diesen positiven Tatsachen natürlich auch auf die kritischen Faktoren blicken. Nach dem Ausbrechen der Pandemie konnten wir trotzdem auf eine relativ stabile Mitgliederentwicklung setzen. Die Austrittsquote stieg zwar an, konnte aber in großen Teilen kompensiert werden. Aktuell nähert sich der Trend in der Mitgliederentwicklung einem bisher unbekannten Tiefpunkt. Hier gilt es, die bereits eingeleiteten Maßnahmen konsequent umzusetzen und mit Beginn des neuen Jahres die anstehenden Tarifrunden bei der Deutschen Post AG und im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen, im mitteldeutschen Groß- und Außenhandel und in den weit über 1.000 Tarifobjekten im Fachbereich C (Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft) für die konkrete Mitgliederansprache zu nutzen. Damit einhergehende Arbeitskämpfe erfordern auch von unseren Mitarbeiter*innen höchstes Engagement.

Wir gehen zuversichtlich ins neue Jahr, das uns sicher wieder vor große Herausforderungen stellen wird. Allen Mitgliedern wünschen wir erholsame Weihnachtstage und vor allem Gesundheit.

Bettina Mandaus für den Landesbezirksvorstand und Oliver Greie für die Landesbezirksleitung