A-1 Präsidium Senioren.jpeg
Die Drei vom Präsidium des ver.di-Landesbezirkssenior*innenvorstand: Barbara Gehre, Christina Haberkorn, Britta Meineckever.di

Wir sind viele, und ist es an der Zeit, ein bisschen genauer hinzusehen. Was veranlasst „die Älteren“, auch nach dem aktiven Berufsleben ver.di-Mitglied zu bleiben? Wie bringen wir uns ein, wie gestalten wir unsere Organisation mit? Und nicht zuletzt die Frage: Wie werden das Potential, das Wissen, die Erfahrungen und unser Engagement genutzt?

Die ältere Generation ist von politischen und ökonomischen Herausforderungen nicht weniger betroffen als diejenigen, die noch im Berufsleben stehen oder andere Lebensabschnitte meistern. Deshalb schreiben wir Solidarität und Gemeinschaftssinn groß in ver.di. Die Mischung aus politischem Engagement und kulturellen Erlebnissen sind ein wesent­liches Element. Gelebter Zusammenhalt findet sich auf allen Ebenen unserer Gewerkschaft wieder – in Senioren­gruppen, Ortsvereinen, im Bezirk und auf Landesebene.

„Wir stehen bereit!”

Der 6. ver.di-Bundeskongress hat gezeigt, wie eng wir an der Seite derer stehen, die für eine friedliche Welt eintreten. Wir haben uns aktiv an den Debatten beteiligt, haben unsere Meinung gesagt und Anträge eingebracht – nicht nur solche, die unmittelbar Senior*innen betreffen. Die „Einbeziehung der Senior*innen/Ruheständler*innen in alle staatlichen Entlastungsmaßnahmen zur Abfederung steigender Kosten“, mehr „Wertschätzung der Arbeit der Senior*innen“ oder die „Anhebung des gesetz­lichen Mindestlohnes auf 14 Euro“ sind ausgewählte Beispiele. Wir setzen uns für die Auftragsvergabe an tarifgebundene Unternehmen ein und werben prinzipiell für die Steigerung der Tarifbindung über alle Branchen hinweg.

„Wenn wir gerufen werden, stehen wir bereit“ – das ist die Botschaft, die wir seit Jahren an unsere Bezirke und Fachbereiche senden. Ob bei Warnstreiks im Handelsbereich, bei den Verkehrsunternehmen, im Öffentlichen Dienst bei Bund, Ländern und Kommunen oder wo immer unsere Unterstützung gefragt ist, auf uns ist Verlass.

In den vergangenen zwei Jahren ging die längste Friedensperiode in Europa zu Ende.Kriegerische Auseinandersetzungen bestimmen die Nachrichten des Tages, von der Ukraine bis in den Nahen Osten. Menschenrechte werden mit ­Füßen getreten, politische Interventionen können nur wenig bewirken. Trotz allem – oder gerade deshalb – engagieren sich Seniorinnen und Senioren in der Gewerkschaft.

Es geht um den Erhalt der Demokratie

Mit großer Sorge beobachten wir, wie sich in unserem Land rechtsgerichtete Strömungen breitmachen. Wir können beurteilen, was sich aus Hetze, Fremdenhass und Gewalt gegen Andersdenkende entwickeln kann. Deshalb beteiligen wir uns an Protestkundgebungen, unter­stützen die Kolleg*innen an den Infoständen oder sorgen dafür, dass die Material­verteilung reibungslos funktioniert.

In diesem Jahr finden in unseren Bundes­ländern Kommunalwahlen, die Wahlen der Abgeordneten zum Europä­ischen Parlament und in Sachsen und Thüringen die Landtagswahlen statt. ­Diese Wahlen haben eine Signalwirkung für die gesamte Bundesrepublik. Es geht um nicht weniger als um den Erhalt der Demokratie in Deutschland! Wahlprogramme zählen nicht unbedingt zur Stammlektüre unserer Mitgliedschaft. In diesem Jahr sollten wir genauer hingucken, was sich die einzelnen Parteien auf die Fahnen schreiben.