Ausgabe 03/2024
ver.di lohnt sich
1.400 Euro exklusiv
ISS Communication Service – Der Einsatz hat sich besonders für ver.di-Mitglieder gelohnt, sie bekommen exklusiv eine jährliche Sonderzahlung in Höhe von 1.400 Euro. Auszubildende, die Mitglied in ver.di sind, bekommen 550 Euro. Weitere Elemente des Ergebnisses: Eine Inflationsausgleichsprämie von 800 Euro, für Azubis von 400 Euro, Einführung eines fixen Mindestzuschusses zur Entgeltumwandlung in der betrieblichen Altersversorgung und Vergütung der Auszubildenden und Dual Studierenden analog der allgemeinen Entgelterhöhung. Laufzeit des Tarifvertrags: 12 Monate.
Mehr Geld
Barmer – Vollzeit- und Teilzeitkräfte mit mehr als 30 Wochenstunden bekommen zum 15. Mai 2024 eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro; das gilt auch in der Altersteilzeit-Aktivphase. Teilzeitkräfte mit weniger Stunden erhalten die Auszahlung anteilig. Hinzu kommen zwei lineare Entgelterhöhungen: Zum 1. Januar 2025 in Höhe von 5,5 Prozent, mindestens 250 Euro, zum 1. September 2025 weitere 3,5 Prozent, mindestens 115 Euro. Auszubildende bekommen zum 15. Mai 2025 eine Inflationsausgleichsprämie von 1.500 Euro, Teilzeitkräfte anteilig, und zum 1. August 2024 wird die Ausbildungsvergütung um 232 Euro erhöht. Der Zuschuss zum Deutschland- ticket bleibt bestehen. Zusätzlich gibt es zwei Tage Arbeitsbefreiung in 2024, frei wählbar an Brückentagen zu Weihnachten und Silvester. Besonderes Extra: Für 2024 und 2025 gibt es einen zweiten ver.di-Bildungstag für ver.di-Mitglieder. 85 Prozent der ver.di-Mitglieder stimmten für das Ergebnis. Laufzeit: 24 Monate.
Sehr hohe Zustimmung
Lufthansa Boden – Rund 94,5 Prozent der ver.di-Mitglieder bei Lufthansa Boden haben dem Tarifergebnis zugestimmt. Für die rund 25.000 Beschäftigten bedeutet das Schlichtungsergebnis eine Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren. Konkret steigen die Gehälter rückwirkend zum 1. Januar 2024 um 7 Prozent, mindestens um 280 Euro. Zum 1. März 2025 erhalten alle Beschäftigten einen Sockelbetrag von 150 Euro. Darüber hinaus werden die gesteigerten Vergütungen um weitere 2 Prozent erhöht, der Urlaubsgeld-Zuschlag wird um 150 Euro angehoben. Auszubildende erhalten ab dem 1. Januar 2024 eine Erhöhung von 120 Euro und ab dem 1. März 2025 weitere 80 Euro. Auch ihr Urlaubsgeld-Zuschlag wird erhöht. Zusätzlich erhalten alle Beschäftigten einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro, Auszubildende 2.000 Euro, sowie eine monatliche Schichtzulage in Höhe von 3,6 Prozent des Grundgehalts. Laufzeit: 24 Monate.
Zwischen 12,7 und 14,5 Prozent
Luftsicherheit – Nach hartem Arbeitskampf mit Streiks brachte die Schlichtung das Ergebnis: Die Stundenentgelte steigen in den einzelnen Entgeltgruppen (EG) in mehreren Stufen zwischen 12,7 bis 14,5 Prozent: In der EG I sind es insgesamt 12,7 Prozent, in der EG II 14,3 Prozent, in der EG III 14,5 Prozent, in der EG IV 13,9 Prozent und in der EG V 13,1 Prozent. Die Monatsentgelte für die operativ tätigen betrieblichen Angestellten (EG I) werden ab dem 1. April 2024 um 7,8 Prozent erhöht; ab dem 1. September erfolgt eine weitere Erhöhung von 3,4 Prozent und ab dem 1. Januar 2025 um weitere 1,5 Prozent. Laufzeit: 15 Monate bis 31. März 2025.
Zwei Ergebnisse
Kinos – In den Tarifverhandlungen für die Kinobeschäftigten der drei großen Kinoketten gibt es ein Top-Ergebnis für UCI: Einstiegslohn für Servicekräfte von 14 Euro, zudem rückwirkende Lohnsteigerungen in vier Stufen um insgesamt 9,5 Prozent, verbesserte Zulagen- und Betriebszugehörigkeitsregelungen, eine Inflationsausgleichsprämie und die Erhöhung der Jahressonderleistung. Bei CineStar vergrößert das Tarifergebnis den Abstand zum Mindestlohn, die Löhne steigen in drei Schritten um insgesamt rund 9,6 Prozent, es wird eine zusätzliche Lohnstufe nach 25 Jahren eingeführt, die Jahressonderleistung steigt und es gibt eine Inflationsausgleichsprämie. Beide Tarifverträge haben eine Laufzeit bis 31. Dezember 2025.
Mehr Geld und Sicherheit
Postbank – ver.di und die Deutsche Bank haben für die 12.000 Tarifbeschäftigten der Postbank eine Einigung erzielt. Demnach sollen die Gehälter zum 1. Juni 2024 um 7 Prozent steigen, mindestens jedoch um 270 Euro, und zum 1. Juli 2025 um weitere 4,5 Prozent. Betriebsbedingte Kündigungen sollen bis zum 31. Dezember 2027 ausgeschlossen sein. Außerdem konnte ver.di den Erhalt von Filialen absichern und Beschäftigte können künftig durch die Umwandlung von Gehalt in freie Tage bis zu vier Wochen zusätzliche Freizeit erhalten. Für Auszubildende erhöhen sich die Vergütungen um insgesamt 200 Euro. Zusätzlich gibt es eine verbindliche Übernahmeregelung, einen Lernmittelzuschuss und ein 13. Monatsgehalt für die Auszubildenden des Filialvertriebes. Die ver.di-Mitglieder haben nach Andruck der ver.di publik über die Annahme des Ergebnisses entschieden. Alle Tarifergebnisse online:
Abschlüsse im ÖPNV
Niedersachsen – Das gute Ergebnis gilt für 7 kommunale Unternehmen. Demnach bekommen alle Beschäftigten (auch Azubis und Dual-Studierende) ab 2025 einen zusätzlichen freien Tag pro Kalenderjahr, ab 2026 einen weiteren freien Tag. Weitere Verbesserungen betreffen die Zeitzuschläge, die Verkürzung der Stufenlaufzeiten sowie eine Zulage im Fahrdienst.
Landkreis Gifhorn – Erstmalig sollen Busfahrer*innen der Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn (ÖPNV) einen Tarifvertrag bekommen. Die ver.di-Mitglieder müssen noch zustimmen. Der Einstiegslohn für Busfahrer*innen soll demnach um 18 Prozent steigen, um 17 Prozent in der Endstufe, und es soll 1.200 Euro Einmalzahlung geben (Teilzeitkräfte anteilig). Die Sonntags- und Feiertagszuschläge steigen, der Urlaub wird erhöht, die Wochenarbeitszeit sinkt schrittweise auf 38,5 Stunden.
Hessen – ver.di und der kommunale Arbeitgeberverband haben ein Ergebnis: Die Wochenarbeitszeit wird bis 2026 in zwei Schritten von 39 auf 38 Wochenstunden reduziert. Die ununterbrochene Ruhezeit steigt von 10 auf 11 Stunden. Die maximale Dienstlänge wird von 14 auf 13 Stunden reduziert. Es kommt bei der Eingruppierung eine 6. Erfahrungsstufe hinzu sowie neue Entgeltgruppen für den Fahrdienst. Die Jahressonderzahlung wird erhöht, die Zuschläge steigen.
Baden-Württemberg – Die Belegschaften der kommunalen Verkehrsunternehmen haben mit einer Zustimmung von 93 Prozent in der Urabstimmung für einen Erzwingungsstreik der Tarifkommission den Rücken gestärkt. Die Tarifeinigung jetzt bringt eine deutliche Aufwertung: Es gibt eine Nahverkehrszulage für alle in Höhe von 150 Euro monatlich ab Juli, eine schrittweise Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit und viele weitere Verbesserungen.
Verkehrsgesellschaft
Karlsruhe – Für die Verkehrsgesellschaft AVG in Karlsruhe gelang ver.di ein Tarifabschluss, der die Absenkung der Wochenarbeitszeit schrittweise auf 35 Stunden vorsieht.
Spielbank
Niedersachsen – ver.di und die Spielbank Niedersachsen GmbH haben Ende März eine Tarifeinigung erzielt. Die Beschäftigten an den zehn Standorten in Niedersachsen erhalten rückwirkend zum 1. Januar 2024 eine Entgelterhöhung von 8,1 Prozent, mindestens 200 Euro. Darüber hinaus wird eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro ausgeschüttet und die Gehälter erhöhen sich um weitere 3,3 Prozent ab 1. Januar 2025. Das Tarifergebnis inklusive der Inflationsausgleichsprämie entspricht einer Erhöhung von 13,29 Prozent bis zu 17,28 Prozent.
Goethe-Universität und TU Darmstadt
Hessen – ver.di und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft haben sich im März sowohl mit der Goethe-Universität Frankfurt als auch mit der Technischen Universität (TU) Darmstadt darauf geeinigt, die Tarifeinigung für die hessischen Landesbeschäftigten zu übernehmen. Das bedeutet: Im Jahr 2024 gibt es die Inflationsausgleichszahlung von insgesamt 3.000 Euro, die Bezahlung steigt ab April 2025 um 200 Euro und ab August 2025 um weitere 5,5 Prozent, mindestens aber 340 Euro. Die Ausbildungsentgelte werden zeitgleich um 100 bzw. 50 Euro erhöht. Die Azubis bekommen zudem ab August eine Ausbildungszulage von 200 Euro obendrauf.