Ausgabe 03/2007
Kurznachrichten
Pressefreicheit: Rechtswidrige Razzia
Als einen "Meilenstein für die Unabhängigkeit von Redaktionen und die Pressefreiheit" hat die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts begrüßt (1 bvR 538/06 und 2045/06). Dabei handelt es sich um zwei Verfassungsbeschwerden des Chefredakteurs der Zeitschrift Cicero. Sie richteten sich gegen eine Durchsuchung der Redaktionsräume. Diese sollte nach Meinung der Richter allein dazu dienen, eine undichte Stelle in einer Behörde zu finden. Damit sei sie unzulässig. "Mit diesem eindeutigen Votum für den Informantenschutz wird Eingriffen des Staates in die Pressefreiheit ein Riegel vorgeschoben", so dju-Sprecher Manfred Protze. www.verdi.de/dju
Arbeitsrecht: In der Praxis kein Problem
Personalverantwortliche von Unternehmen haben mit dem Arbeitsrecht nur wenig Probleme. Insbesondere spiele der Kündigungsschutz bei Neueinstellungen keine wesentliche Rolle. Dies ergibt eine Studie des Zentrums für Personalforschung der Uni Hamburg, die von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde. "Im Vordergrund stehen bei Neueinstellungen und Entlassungen wirtschaftliche Erwägungen", sagen die beiden Autoren der Studie, Florian Schramm und Ulrich Zachert.
Frauen: Treue zahlt sich nicht aus
Berufstätige Frauen brachten 2005 im Schnitt 20 Prozent weniger Geld nach Hause als Männer. Wirtschaftswissenschaftler der Universität Nürnberg-Erlagen haben dafür eine weitere Begründung gefunden: Frauen binden sich stärker an einen Arbeitgeber, auch wenn das Gehalt nicht stimmt. Das nutzen Arbeitgeber aus. Sie wissen, dass ihre gut ausgebildeten Fachkräfte wegen eine Lohnunterschieds nicht gleich zur Konkurrenz wechseln.
Demografie: ranzosen überholen
Nach einer Modellrechnung des Instituts der Deutschen Wirtschaft könnte Frankreich bereits 2035 den führenden europäischen Wirtschaftsraum bilden. Während in Deutschland ein Mangel an Fachkräften zu erwarten ist, werden Frankreich langfristig wachsende Bevölkerungszahlen vorausgesagt.