Ausgabe 06/2007
Kurznachrichten
KOLUMBIEN
Boykott gegen Coca Cola
Auf einer Veranstaltung des ver.di-Bezirks Fils-Neckar-Alb, des Personalrats des Uniklinikums Tübingen und anderer Veranstalter berichtete der internationale Sekretär der kolumbianischen Lebensmittelgewerkschaft SINALTRAINAL, Edgar Paez, Mitte Juni von den immer katastrophaler werdenden Arbeitsbedingungen in transnationalen Nahrungsmittelkonzernen wie Coca Cola, Nestlé, Kraft Foods, Unilever. Er sprach auch von der fortdauernden Repression gegen SINALTRAINAL durch die Paramilitärs. So wurden Mitglieder der Gewerkschaft - zuletzt im Februar 2007 - unter Todesdrohungen aufgefordert, die Proteste gegen den Coca-Cola-Konzern einzustellen, der in Menschenrechtsverletzungen gegen SINALTRAINAL verwickelt ist. Der Boykottaufruf des Personalrats der Uniklinik Tübingen gegen Coca Cola wird in die Tat umgesetzt: Ab Anfang Juli werden Coca-Cola-Produkte an den Getränkeautomaten und in den Personalcasinos des Uniklinikums nicht mehr verkauft.
BILDUNG
Internationales Seminar
15 Trainer/innen für gewerkschaftliche Bildung aus England, Ungarn und Deutschland haben sich in einem Workshop an der ver.di-Bildungsstätte Berlin mit dem EU-Projekt "Bildungsbausteine für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer" auseinandergesetzt. Die Bildungsprofis von Unison (Großbritannien), MKKS (Ungarn) und ver.di diskutierten über Möglichkeiten der Bildungsarbeit zur Unterstützung gewerkschaftlicher Ziele. Mindestlohn, Mitgliederwerbung und Durchsetzungskraft waren die gemeinsamen Themen.
FRAUEN
Protest gegen Lohnlücke
Auf die trotz der Gleichheitsgesetze immer noch bestehende Ungleichheit der Löhne von Frauen und Männern haben weibliche Delegierte auf der UNI-Europa-Konferenz in Athen hingewiesen. Auf Postern und Postkarten an die EU-Ratspräsidentin Angela Merkel machten die Frauen deutlich, die Unterschiede bis zu 30 Prozent seien "weder gerecht noch hinnehmbar". "Unsere Forderung: Schließt die Lohnlücke jetzt", erklärte die ver.di-Frauenpolitikerin Ilona Schulz-Müller, die zugleich Vorsitzende des UNI-Europa-Frauenausschusses ist.
SÜDAFRIKA
Streik im öffentlichen Dienst
Seit 1. Juni streiken Zehntausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Südafrika. Sie fordern zwölf Prozent mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Die Arbeitgeber hatten eine Lohnerhöhung von sechs Prozent geboten, was allenfalls einen Inflationsausgleich bedeuten würde. Es ist seit dem Ende der Apartheid der größte Streik im Land.
ÜBERSETZER
Hieronymusring 2007
Der Verband deutschsprachiger Übersetzer in ver.di überreichte den Hieronymusring 2007 am 16. Juni an die Übersetzerin Susanne Lange. Mit dem Ring, der alle zwei Jahre weitergegeben wird, würdigt der Verband besondere literarische Übersetzungen. Lange wird für ihre Übertragungen spanischer und lateinamerikanischer Prosa und Lyrik ausgezeichnet.
ARBEITERWOHLFAHRT
ver.di-Forderung in NRW
Die ver.di-Tarifkommission hat im Rahmen der seit März laufenden Verhandlungen für einen neuen Reformtarifvertrag bei der AWO NRW ihre Lohnforderung beschlossen. Die Einkommen der 27000 Beschäftigten sollen um 5,5 Prozent - einschließlich einer sozialen Komponente - steigen.