Ausgabe 08/2007
Negativliste statt Angebot
Die Ausgangslage ist kompliziert, Arbeitgeber bieten nur Verschlechterungen
Aus dem Warnstreik wurde eine Urabstimmung
Im Einzelhandel gestalten sich die Tarifgespräche kompliziert. Der Arbeitgeberverband hat in einem Sondierungsgespräch im Juli 2007 signalisiert, dass er kein Angebot machen wird. Stattdessen gibt es eine Negativliste. Auf der Liste ganz oben steht die Streichung der Zuschläge. Und die sind für ver.di nicht verhandelbar.
Die Verhandlungen zwischen ver.di und den Arbeitgebern werden für Thüringen und Sachsen-Anhalt gemeinsam stattfinden. Doch in den Forderungen der einzelnen Bundesländer gibt es Unterschiede. Die Kolleg/innen in Sachsen haben eine eigene Tarifkommis-sion und wollen separat verhandeln.
Bisher gab es dazu keine Gelegenheit. Nachdem die Gesprächsangebote von Seiten der Arbeitgeber ausblieben, will ver.di sie an den Verhandlungstisch zwingen. Im Kaufland Gera kam es im August zu einem ersten Warnstreik. "Wenn die Arbeitgeber nicht aufwachen, müssen wir ihnen halt den Wecker stellen", so ver.di-Verhandlungsführerin Bettina Penz. "Das Stimmungsbarometer in den Läden steht eindeutig auf Sturm, wenn sich nicht endlich was bewegt."
Die Kolleginnen entschieden sich während des Warnstreiks in einer Urabstimmung für einen Tagesstreik. Damit setzten sie erste deutliche Signale an die Arbeitgeber. Das war der erste Streik in Thüringens Einzelhandel. Weitere Aktionen folgen überall im Land.BTR