Ausgabe 12/2007
Streiks im Weihnachtsgeschäft
Am 22. November haben die Beschäftigten von Kaufland Möhringen die Arbeit niedergelegt. Ihnen folgten im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages die jungen Kollegen/innen von H&M in Stuttgart, die gleich mehrere Tage streikten. Sie schlagen im Bezirk alle Streikrekorde.
Ende November gingen die Beschäftigten im Kreis Böblingen bei Real, H&M, Handelshof, Rewe und anderen für drei Tage in den Arbeitskampf. Auch in Schorndorf wurde gestreikt. In der ersten Dezemberwoche war in der Stuttgarter Innenstadt und in der Region Ludwigsburg Großkampftag. In über 20 Betrieben folgten die Kollegen/innen den Streikaufrufen ihrer Gewerkschaft. Weitere Streiks folgten.
Streikbereitschaft ist ungebrochen hoch bei den Handelsbeschäftigten
Die Tarifauseinandersetzung im Einzelhandel wird von den Arbeitgebern mit bisher nie da gewesener Härte geführt. Die Zuschläge für Nacht-, Spätöff-nungs-, Mehr- und Wochenendarbeit sollen gestrichen werden. Seit mehr als acht Monaten verweigern die Arbeitgeber den Beschäftigten die längst fällige Lohn- und Gehaltserhöhung.
Doch die Beschäftigten wehren sich. Noch nie gab es im Einzelhandel eine so große Streikbewegung. Die Entschlossenheit, so lange zu streiken, bis sie endlich ein befriedigendes Ergebnis haben, wächst weiter. Die Zuschläge zu verkaufen kommt für die Handelsbeschäftigten nicht in Frage. Bei ihren ohnehin nicht gerade üppigen Gehältern - hinzu kommt ein hoher Anteil von Teilzeitbeschäftigten - wären weitere Einbußen durch das Streichen von Zuschlägen nicht zu verkraften. Deswegen werden sie sich weiter energisch wehren.