INDIEN I

Haftbefehl aufgehoben

Der öffentliche Protest hat Erfolg gehabt: Der Haftbefehl gegen holländische Mitarbeiter der Kampagne für saubere Kleidung (CCC) wurde aufgehoben. Sie hatten über die katastrophalen Arbeitsbedingungen in der indischen Jeansfirma FFI berichtet, die hauptsächlich für die holländische Marke G-Star fertigt. Daraufhin waren die CCC-Aktivisten wegen übler Nachrede, Fremdenfeindlichkeit und Internetkriminalität verklagt worden. Ein indisches Gericht hatte der Jeansfirma FFI Recht gegeben, ohne die Zustände in der Fabrik zu prüfen. Weil auch G-Star öffentlich unter Druck geriet, drohte die Markenfirma, die Zusammenarbeit mit der FFI zu kündigen. Unter Vermittlung des niederländischen Premierministers Ruud Lubbers konnte ein Kompromiss erzielt werden. FFI nahm die Anschuldigungen zurück. Künftig soll eine Ombudsperson bei Konflikten vermitteln, Beschwerden sollen streng vertraulich behandelt werden. G-Star wird weiter bei FFI fertigen lassen, so dass mehrere tausend Arbeitsplätze gesichert wurden.


INDIEN II

Im ver.di-Shirt an die Spitze

Kicker in ver.di-Shirts schon an der Tabellenspitze

Der indische Bundesstaat Goa ist eine der wenigen Fußball-Hochburgen in dem sonst so auf Kricket versessenen Land. Hier tritt auch der "ver.di Boys Club" an, Nachwuchskicker unter 14, die aus armen Fischer- oder Tagelöhnerfamilien stammen. Das Sozialsystem in Goa ermöglicht ihnen den Schulbesuch. "Ihr Alltag ist geregelt, und dank des Fußballs sind die Jungen auchnicht gefährdet, auf der Straße nach dem Glück zu suchen", sagt Detlev Bruse, Leiter des Bereichs Europäische und Internationale Politik beim ver.di-Bundesvorstand. Damit meint er den Wunsch nach Konsumgütern und die Gefahr, dass sie sich das Geld dafür mit Prostitution verdienen. Bruse arbeitete mehrere Jahre als Sozialreferent bei der deutschen Botschaft in New Delhi. Der Gewerkschafter hat privat dafür gesorgt, dass die Jungen mit ver.di-T-Shirts zu Spielen antreten. Jetzt sind sie Tabellenführer in ihrer Klasse.


USA

Autorenstreik beendet

Rechtzeitig vor der Oscar-Verleihung haben Hollywoods Drehbuchautoren ihren monatelangen Streik beendet (siehe ver.di PUBLIK 11_2007). Bei einer Abstimmung von 3775 Autoren in New York und Los Angeles sprachen sich mehr als 90 Prozent für ein sofortiges Ende des Arbeitskampfes aus. Der neue Drei-Jahres-Vertrag sieht unter anderem eine bessere Vergütung für die Autoren bei der Weiterverwertung ihrer Arbeiten im Internet und eine größere Beteiligung an den DVD-Tantiemen vor. Der Streik hatte Hollywood 100 Tage lang nahezu lahm gelegt. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren.


ANTI-RASSISMUS

Neuer ver.di-Arbeitskreis

25 ver.di-Mitglieder haben ZAKO, den zentralen ver.di-Arbeitskreis gegen Rassismus und Rechtsextremismus gegründet. ZAKO soll Aktivitäten koordinieren und Handlungshilfen erarbeiten. Der Name steht für "Zentraler Arbeitskreis offensiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus". Ein Treffen mit der englischen Gewerkschaft UNISON fand bereits statt, auf dem über die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus gesprochen wurde.