Ausgabe 04/2008
Gegen den Trend
Bei der Sparkasse Hannover steigt die Zahl der Beschäftigten
Hannover | Während viele Banken und Versicherungen Personal abbauen und den Arbeitsdruck auf ihre Mitarbeiter/innen erhöhen, gibt es im öffentlichen Sparkassenwesen auch positive Beispiele. So hat die Sparkasse Hannover - nach Kundeneinlagen das fünftgrößte deutsche Institut - Mitarbeiterzahl sowie Ausbildungsquote erhöht.
"Menschen machen den Unterschied. Wir wollen die Kundenorientierung steigern und den Vertrieb stärken. Daher haben wir im Kundengeschäft erstmals wieder mehr Personal eingesetzt", sagt Vorstandschef Walter Kleine. Für den Vertrieb wurden 20 neue Mitarbeiter eingestellt. Die Sparkasse zählte Ende vergangenen Jahres 2444 Beschäftigte, in der Sparkasse Hannover Gruppe mit ihren Servicegesellschaften waren es 3164 Mitarbeiter/innen. Zum 1. September 2007 wurde die MarktServicesNord GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft für Dienstleistungen, gegründet und 276 Beschäftigte übergeleitet.
Hohe Ausbildungsquote
"Wir haben einen Haustarifvertrag mit Beschäftigungssicherung und auch Standortsicherheit bis 2013 ausgehandelt", sagt die Personalratsvorsitzende Martina Dahncke. "Wir achten natürlich auch bei übergeleitetem Personal, dass der TVöD zugrunde gelegt wird und somit alle Rechte und Vergünstigungen der Muttergesellschaft gelten." Die PR-Vorsitzende lobt die hohe Ausbildungsquote: Mit 67 neuen Azubis steigt die Gesamtzahl der Auszubildenden und Trainees auf 203. "Unser Ziel ist, sie alle zu übernehmen. Die Übernahmequote liegt bei 96,5 Prozent", so Dahncke. Zudem wird das Institut ab 2009 zehn Azubis der LBS Nord fachlich im Kreditwesen mit ausbilden.
"Dieses Beispiel belegt, dass sich auch öffentlich-rechtliche Institute mit passgenauen Tarifverträgen gut entwickeln können. Das Geschäftsmodell der Sparkassen-Finanzgruppe wird auf Dauer erfolgreich sein und hebt sich positiv von dem auf Renditemaximierung ausgerichteten Modell privater Banken ab, dessen negative Folgen in der aktuellen Krise der Finanzmärkte nur allzu sichtbar sind", sagt Christoph Meister, Leiter des Fachbereichs Finanzdienstleistungen im Landesbezirk Niedersachsen-Bremen.