HANDEL

Porta: 158 Entlassungen

Das Möbelhaus Porta hat in Hannover Beschäftigte abgestraft, die schlechtere Arbeitsbedingungen nicht akzeptieren wollten. Ende Mai erfuhren die Mitarbeiter, dass ihre Filiale in Altwarmbüchen am Rande Hannovers bereits Ende Juni geschlossen wird. Als "Handstreich" kritisiert ver.di-Sekretär Uwe Busch das Vorgehen des Managements. Dem Konzern mit Sitz in Porta Westfalica geht es gut: Mit 20 Einrichtungshäusern, rund 5000 Mitarbeitern und etwa einer Milliarde Euro Umsatz ist Porta die Nummer vier in Deutschland. Doch Tarife und Arbeitnehmerrechte versucht der Konzern grundsätzlich zu umgehen. So war Porta 2005 aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und hatte von den Mitarbeitern längere Arbeitszeiten bei geringerer Bezahlung gefordert. Doch in Altwarmbüchen akzeptierten nur wenige die neuen Verträge. Jetzt stehen 158 Mitarbeiter auf der Straße. Mit nur drei Millionen Euro wurden sie abgefunden. Der Betriebsrat spricht von Erpressung. "Wir mussten allen Kündigungen und dem Sozialplan zustimmen, sonst hätte das Möbelhaus sofort Insolvenz angemeldet", sagt die Betriebsratsvorsitzende Kornelia Jung.


DGB-Filmpreis

Battle for Haditha ausgezeichnet

Der Film Battle for Haditha des britischen Regisseurs Nick Broomfield über die Folgen des Irak-Krieges ist mit dem DGB-Filmpreis 2008 ausgezeichnet worden. Das gesellschaftlich engagierte Werk überzeugte das Publikum des 19. Internationalen Filmfestes Emden-Norderney. Erzählt wird die Geschichte eines Bombenattentats, bei dem ein US-Soldat ums Leben kommt. Die vier überlebenden Marines stürmen benachbarte Häuser und töten zahlreiche Zivilisten. Der Brite Nick Broomfield rekonstruiert diesen Vorfall aus den Perspektiven der amerikanischen Soldaten, der Attentäter und der Zivilbevölkerung. Die Botschaft des Films ist eindeutig: Der Krieg muss ein Ende haben. Der niedersächsische DGB-Bezirksvorsitzende Hartmut Tölle und Hans Eisenbeiß von der IG BCE aus Hannover überreichten die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung.


Workshop für Freie

Netzwerke bilden, Erfahrungen austauschen

Zunehmend mehr Beschäftigte arbeiten als selbstständige Dozenten, Honorarkräfte oder Journalistinnen - unter schwierigen Bedingungen. Grund genug, über die eigene soziale Lage nachzudenken, Lösungen zu suchen und sich in gewerkschaftlichen Netzwerken zu organisieren. Dazu lädt ver.di in Bremen alle Freiberufler ein. Themen des ganztägigen Workshops sind Altersvorsorge, Sozialversicherung, Künstlersozialkasse, Steuerpflicht für Lehrkräfte und die Zukunft der Weiterbildung. Kurzreferate, Kontakte und Mittagsbuffet inklusive. "Wir bieten kompetente Beratung und wollen bei der Vernetzung helfen", sagt Organisatorin Kornelia Knieper.

Termin: Samstag, 20. September, 10 bis 16 Uhr. Ort: Gewerkschaftshaus Bremen, Bahnhofsplatz 22-28. Infos und Anmeldungen: Tel. 0421/3301-154, kornelia.knieper@verdi.de