KRANKENKASSEN

Gewollte Fusionen

Der deutsche Krankenkassenmarkt ist derzeit von Fusionen geprägt. Im Frühjahr gingen die Handelskrankenkasse (HKK) und die Innungskrankenkasse (IKK) Weser-Ems zusammen, zum 1. Juli die Gmünder Ersatzkasse und die ehemals Hamburgische Zimmererkrankenkasse (HZK). Anfang 2009 folgen die Techniker Krankenkasse und die IKK-Direkt, im April die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) und die Betriebskrankenkasse (BKK) der Allianz. Diese Konzentration in der Kassenlandschaft ist politisch gewollt. Als Zielmarke im Bundesgesundheitsministerium gelten 30 Kassen. "Die Gefahr ist, dass diese Fusionen genutzt werden, um das bestehende Tarifniveau abzusenken und Arbeitsplätze abzubauen", sagt Isolde Kunkel-Weber, im Bundesvorstand von ver.di für den Fachbereich Sozialversicherung zuständig. Kunkel-Weber rät den Kassenbeschäftigten daher dringend, sich in ver.di zu organisieren. "Ohne gewerkschaftliche Vertretung wird es keine Möglichkeit zur Einflussnahme auf die künftigen Arbeitsbedingungen geben." UVS


GESUNDHEITSFONDS

Unsolidarisches System

ver.di kritisiert den geplanten einheitlichen Kassenbeitrag von 15,5 Prozent. Die Unterfinanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung sei damit programmiert. "Die Erhebung von Zusatzbeiträgen, die allein von den Arbeitnehmern geschultert werden müssen, ist vor diesem Hintergrund bereits absehbar", kritisiert der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Die Beitragszahler hätten bereits die Praxisgebühr und den Versichertenbeitrag in Höhe von 0,9 Prozent allein tragen müssen. "Es ist höchste Zeit, alle Einkommensarten an der Finanzierung eines solidarischen Gesundheitssystems zu beteiligen."