Deutschlandweit sollen 1400 Arbeitsplätze bei EDS abgebaut werden

EDS in Rüsselsheim

Thomas Müller

Gegen die Streichung von über 25 Prozent der Stellen bei Electronic Data Systems (EDS) in Deutschland haben Ende Oktober rund 1000 Beschäftigte von EDS aus dem gesamten Bundesgebiet vor der Zentrale im hessischen Rüsselsheim protestiert. Ende August war die Übernahme von EDS durch Hewlett Packard verkündet worden. Mit blumigen Worten hatte man die gemeinsame Stärke von HP und EDS beschworen und IBM den Kampf um die Führerschaft im globalen IT-Markt angesagt. Das erste Ergebnis dieser Übernahme wurde wenig später verkündet: 24600 Mitarbeiter sollen weltweit abgebaut werden. Kurz darauf hieß es konkreter: 9300 in Europa, allein in Deutschland 1400 HP- und EDS-Beschäftigte, sollen ihren Arbeitsplatz verlieren.

Gegen diese finanzgetriebene Politik hatten die EDS-Betriebsräte zusammen mit den Gewerkschaften ver.di und IG Metall zur Protestkundgebung aufgerufen. "Ja zu HP, aber für alle!" war das Motto. In verblüffender Einmütigkeit drückten die beiden Bundestagsabgeordneten Gerald Reichenbach (SPD) und Gerold Weiß (CDU) ihre Solidarität mit den Beschäftigten von EDS aus: "Nicht Ackermann, sondern Marx hatte recht: Geld schafft keine Werte, nur Menschen können das!" so der SPD-MdB. Und der CDU-Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Arbeitnehmerflügels seiner Partei forderte die Sozialverpflichtung des Eigentums ein. Mit der Unterstützung der Politik und der Solidarität der Kolleg/innen aus der ITK-Branche im Rücken waren sich am Schluss alle Beteiligten einig: Dies war ein gelungener Auftakt im Kampf gegen den Personalabbau.