ver.di-Frauen setzen sich für Quotierung ein

In deutschen Aufsichtsräten bleiben Männer weitgehend unter sich. Im März scheiterten die Bündnisgrünen im Bundestag mit ihrem Vorschlag, ähnlich wie in Norwegen eine 40-Prozent-Quote für jedes Geschlecht durchzusetzen. Bis 2012 sollten die Firmen Zeit haben, die Regelung freiwillig umzusetzen, ansonsten sollte ein Gesetz in Kraft treten. Genauso war der frühere Industrieminister Norwegens, Ansgar Gabrielsen, vor einigen Jahren vorgegangen - mit Erfolg. Dort ist die Quote in allen börsennotierten Unternehmen erfüllt.

Die SPD befürworte zwar im Prinzip die Regelung, habe aber aus Koalitionsdisziplin dagegen gestimmt, sagte die SPD-Abgeordnete Caren Marks. Auch der DGB hatte in einer Anhörung des Rechtsausschusses im vergangenen Jahr den geringen Frauenanteil in Aufsichtsräten als "Skandal" bezeichnet, stand einer 40-Prozent-Quote aber skeptisch gegenüber. Oft säßen Betriebsratsvorsitzende großer Standorte in den Aufsichtsräten - das habe sich bewährt. Der DGB schlug eine Quote vor, die sich an der geschlechtlichen Zusammensetzung der Belegschaft orientiere. Der ver.di-Bundesfrauenrat setzt sich unter anderem für eine gesetzliche Quote sowohl für die Arbeitnehmer/innen als auch die Arbeitgeber/innen-Seite ein. Annette Jensen

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