ver.di für mehr Ausbildungsplätze und Tarifvertrag

Durch den Ausbau der Krippen-Betreuung von Kindern unter drei Jahren fehlen nach Schätzung von ver.di in den nächsten Jahren in Niedersachsen und Bremen bis zu 10000 Erzieherinnen und Erzieher. Über 40 Prozent der Beschäftigten sind zudem über 45 Jahre alt und gehen absehbar in den Ruhestand, wodurch sich der Bedarf zusätzlich erhöht. "Wir brauchen mehr Ausbildungsplätze an den Fachschulen für Sozialpädagogik", fordert ver.di-Fachsekretär Martin Peter. "Außerdem müssen Erzieherinnen besser bezahlt werden."

Besser eingruppieren

Eine große Anzahl der Beschäftigten, vor allem außerhalb der Ballungsräume, müsse sich mit Teilzeitarbeit oder einer befristeten Stelle begnügen. Die Anfangsvergütung beträgt derzeit bei einer Vollzeitstelle 1870,23 Euro brutto und bei einer Zweidrittel-Stelle 1440 Euro. ver.di fordert nach der Ausbildung 2176 Euro und kämpft insgesamt für eine bessere Eingruppierung für Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen und Sozialarbeiter/innen sowie für einen Tarifvertrag zur Gesundheitsförderung. Trotz extrem hoher Arbeitsbelastung und psychischem Druck durch Konfrontation mit Kinderarmut, Missbrauch und Gewalt seien die Beschäftigten unterdurchschnittlich bezahlt. Nur 26 Prozent rechneten wegen der hohen Belastungen damit, die Rente gesund zu erreichen.

Tauziehen geht weiter

In Niedersachsen und Bremen demonstrierten hunderte von Betroffenen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Für einen Tarifvertrag für die bundesweit über 200000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst traten am 6. Mai 2500 Arbeitnehmer/innen in den Warnstreik.