ver.di rüffelt Bremer Chef der Arbeitsagentur

Eine überdimensionale Gelbe Karte bekam der Chef der Bremer Arbeitsagentur Hans-Uwe Stern von ver.di überreicht. Grund: Versäumnisse beim Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten. Denn wer bei der Bremer Arbeitsagentur arbeitet, lebt ungesund, wie eine aktuelle ver.di-Befragung beweist.

Beschäftigte ausgelaugt

Die Befragung unter den rund 250 ver.di-Mitgliedern in der Bremer Arbeitsagentur hatte ergeben, dass viele Beschäftigte unter den aktuellen Arbeitsbedingungen leiden. Von 156 Teilnehmer/innen der Kartenumfrage gaben 84 Prozent gesundheitliche Beeinträchtigungen an. 46 Prozent hielten die Arbeitsbedingungen auf Dauer gar für unerträglich. Und jeder zweite gab an, dass die Arbeit so viel Kraft kostet, dass keine Energie mehr für persönliche Dinge oder die Familie da sei.

Die Bundesagentur für Arbeit schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle. Durchweg gibt es Anerkennung, zum Beispiel für den Umgang mit Beitragsgeldern und die Wirksamkeit der internen Reformen. Die Arbeitssituation der Beschäftigten steht dazu in krassem Kontrast.

Mehr Schutz vor Gesundheitsschäden

"Die Erfolge der Agentur für Arbeit werden auf Kosten der Beschäftigten organisiert", sagt Gewerkschaftssekretär Klaus Schukowski. Dies sei nicht nur in Bremen so, sondern auch in den Arbeitsagenturen in Bremerhaven, Stade oder Verden. "Das Sparen um jeden Preis muss beendet werden. Wir fordern wirksame und nachhaltige Konzepte zum Schutz vor arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken." Stern reagierte und sagte Gespräche mit dem Personalrat zu.