Ausgabe 05/2009
Durch Streiks viel erreicht
In verschiedenen Tarifauseinandersetzungen mussten die Beschäftigten großen Druck aufbauen
Tarifrunde öffentlicher Dienst Im Februar folgten rund 150 Kolleg/innen aus verschiedenen Straßenmeistereien, Autobahnmeistereien, der Uni Bayreuth sowie der Schlösser- und Gartenverwaltungen einem Aufruf zu einem 24-stündigen Warnstreik. Zwei Wochen später fuhren sie zu einer Großkundgebung in Nürnberg mit 4000 Kolleg/innen. Das Ergebnis der Ländertarifrunde: eine Einmalzahlung von 40 Euro, ein Sockelbetrag von 40 Euro und dazu eine Lohnerhöhung von 3 Prozent zum 1. März 2009 sowie eine weitere von 1,2 Prozent ab 1. März 2010. Viele Kolleg/innen zeigten sich aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage mit dem Ergebnis zufrieden. Sie waren sich jedoch einig, dass man mehr erreichen könne, wenn sich mehr Arbeitnehmer/innen in Gewerkschaften organisieren würden. A. Held
Flughafen Hof-Plauen GmbH Durch den Abschluss eines Haustarifvertrags profitieren die 20 Kolleg/innen vom Verkehrslandeplatz Hof-Plauen rückwirkend zum 1. Januar 2009 vom Tarifvertrag Öffentlicher Dienst (TVöD). Der Arbeitgeber hatte die komplette Übernahme des TvöD abgelehnt; der ausgehandelte Vertrag lehnt sich allerdings daran an.
Die Flughafen Hof-Plauen GmbH, die seit zehn Jahren besteht, hat den Mitarbeitern bislang keine Gehaltserhöhung gewährt. Obwohl zum Beispiel Flugzeugabfertiger über eine Feuerwehrausbildung und einen Facharbeiterbrief verfügen müssen, erhielten sie mit Zulage lediglich 2010 Euro brutto im Monat. Der Arbeitgeber beließ es lange bei Vertröstungen, bis die Beschäftigten Druck aufbauten. Da die gesamte Belegschaft in ver.di organisiert ist, hätte ein Streik die GmbH empfindlich getroffen. Erreicht wurde eine Lohnerhöhung von rund 20 Prozent, allerdings bei einer 40-Stunden-Woche. Das entspricht dem statistischen Durchschnitt der Lohnerhöhungen der vergangenen zehn Jahre. H.B.
Telekom Auch die bundesweite Tarifrunde bei der Telekom verlief im ver.di-Bezirk Oberfranken-Ost nicht ohne Streiks. Begonnen wurde Mitte Februar mit Warnstreiks, Ende Februar ging es in einen ganztägigen Streik. Der Betrieb bei der Telekom wurde durch diese Aktionen empfindlich gestört. Aber die Bevölkerung hatte Verständnis dafür.
Der Tarifabschluss bedeutet eine Anhebung der Einkommen um 5 Prozent für 2009 und für 2010 um 3,6 Prozent. "Es ist durch tatkräftiges Handeln und gemeinsames Eintreten für unsere Interessen gelungen, Reallohnsteigerungen für alle Tarifbeschäftigten durchzusetzen", sagte Dieter Hahn, der örtliche Streikleiter. Im Jahr 2011 würden die Karten neu gemischt, der Arbeitgeber solle sich "warm anziehen".