Auszeichnung für "Gute Arbeit"

Mitglieder des ausgezeichneten Betriebsrates in Griesbach

Dieses Jahr wurde von der renommierten Fachzeitschrift Arbeitsrecht im Betrieb erstmals der "Deutsche Betriebsräte-Preis 2009" verliehen. Von 91 eingereichten Betriebsratsprojekten aus allen Branchen wurden 15 nominiert; insgesamt wurden acht Preise verliehen. Den Sonderpreis "Gute Arbeit" erhielt der Betriebsrat der Postbank Filialvertrieb AG Region München. Der Betriebsratsvorsitzende Hans Trübenbach nahm den Preis vom damaligen Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, entgegen. Die Laudatio hielt Andrea Kocsis, ver.di-Bundesfachbereichsleiterin Post, Speditionen und Logistik.

Das Projekt "Gute Arbeit" gibt es bei der südbayerischen Postbank Filialvertrieb AG seit zwei Jahren. Es soll dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dazu wurde eine Untersuchung des Arbeitsumfelds durchgesetzt, die von der Unfallkasse Post und Telekom gemacht wurde. Aufgedeckt wurden unterschiedliche Arbeitsbelastungen, etwa unzureichende Qualifikationsmöglichkeiten oder starker Arbeitsdruck durch hohe Zielvorgaben. Insgesamt wurde eine Vielzahl körperlicher und psychischer Belastungen identifiziert. Bei regelmäßigen Treffen mit der Arbeitgeberseite, den Betriebsräten der Betriebe München, Nürnberg, Stuttgart und ver.di werden Wege gesucht, um die Belastungen zu vermindern.Bereits durchgesetzt werden konnten Stehhilfen und Sackkarren zur Minimierung der körperlichen Belastungen. Eine Betriebsvereinbarung zur Potentialanalyse, die die Entwicklungsmöglichkeiten der Beschäftigten verbessern helfen soll, steht kurz vor dem Abschluss. Antistressseminare und Führungsseminare sollen die Arbeitssituation weiter verbessern. Kernstück des Projektes ist die Weiterbildung zur/m Bankkauffrau/-mann. Diese Ausbildung mit IHK-Abschluss konnte nun auch für die Betriebe in Nürnberg und Stuttgart durchgesetzt werden. Mit diesen Erfolgen hat der Süden der Filialvertrieb AG zugleich ein Signal auch für die anderen Regionen gesetzt. Claudia Weber