Proteste gegen Schließungen

BUNDESBANK | Erstmals in ihrer Geschichte sind Beschäftigte der Bundesbank auf die Straße gegangen, um ihre Forderungen zu artikulieren. Mitte Oktober trafen sich über 1 500 Mitarbei-ter/innen um die Mittagszeit vor der Zentrale in Frankfurt. Sie protestierten gegen die vorgesehene Schließung von 14 Standorten bis Ende 2012 im Rahmen einer neuen Filialstruktur. Außerdem stehen nach der Errichtung zweier Bargeldbearbeitungszentren weitere neun Filialen zur Disposition. ver.di und die Bundesbankgewerkschaft (VdB) kritisieren insbesondere, dass die Auswirkungen auf zunächst 800 Beschäftigte in diesen Planungen völlig unberücksichtigt bleiben.


Unbekanntes Wesen

KÜNSTLERSOZIALKASSE | Auf Einladung des ver.di-Fachbereichs Medien trafen sich am letzten Montag im Oktober knapp 45 Interessierte aus der Medienbranche zu einer Informationsveranstaltung über die Künstlersozialkasse (KSK). Sie diskutierten unter anderem über die Rolle und die Zukunft der KSK, über die Deutung des Begriffs "künstlerische oder publizistische Tätigkeit" und über Antragsvoraussetzungen. Die Teilnehmenden kamen aus den unterschiedlichsten Medienberufen, zum Beispiel Fotograf, Journalistin, Autor, Webdesignerin, Cutterin, Regieassistenz oder Kamerafrau. Vielen waren die Aufgaben und die Möglichkeiten der KSK noch nicht bekannt. Kontakt: cornelia.doerries@connexx-av.de, Tel. 069 / 2569-1524


Weitere Zuspitzung

DARMSTÄDTER ECHO | Am 22. Oktober ist die Nachtschicht der Zeitungsdruckerei des Darmstädter Echos erneut in den Warnstreik getreten. Die verschiedenen südhessischen Ausgaben konnten deshalb nur als einheitliche Notausgabe erscheinen. Damit spitzte sich die Auseinandersetzung um einen Sozialtarifvertrag für die 130 Beschäftigten, die arbeitslos werden sollen, weiter zu. Immer noch weigert sich das Medienhaus Südhessen, im Rahmen eines Sozialtarifvertrags ausreichend Mittel für akzeptable Abfindungszahlungen und für eine Transfergesellschaft zur Verfügung zu stellen.


Erfolgreicher Abschluss

GROSS- UND AUSSENHANDEL | Ende Oktober wurde für die rund 131 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im hessischen Groß- und Außenhandel sowie dem Verlagsbereich ein Tarifabschluss erzielt. Er sieht für die Laufzeit von 24 Monaten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um insgesamt 3,5 Prozent vor. Dieses Ergebnis war erst nach langen und zähen Verhandlungen und Streiks möglich. Bernhard Schiederig von ver.di Hessen wertete den Tarifabschluss als vertretbar: "Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage haben wir Reallohnsteigerungen durchgesetzt. Nach Jahren des Reallohnverlustes ist dies ein Erfolg."


Schwarze Listen?

H&M VIERNHEIM | In der Oktoberausgabe einer Infoschrift des Fachbereichs Handel von ver.di Südhessen wird nachgefragt, ob es in Unternehmen wie H&M "Schwarze Listen" mit Beschäftigten gibt, "die möglichst bald abserviert werden sollen". Der Jurist des Unternehmens habe gegenüber der Betriebsratsvorsitzenden Heidi Peter verlauten lassen, der Viernheimer Betriebsrat gelte im Konzern als besonders radikal und werde daher genau beobachtet. Auch soll von einem "Platz zwei der Rangfolge" aller H&M -Betriebsräte die Rede gewesen sein.