Ausgabe 04/2010
Kurznachrichten
MÜNCHEN | connexx.av gehört zu ver.di und kümmert sich um Medien-, Film- und Fernsehschaffende. Das Projekt betreut auch den Bundesfilmverband und die regionalen Filmverbände, in denen sich alle im Filmbereich tätigen ver.di-Mitglieder organisieren und engagieren können. Da viele von ihnen auf Produktionsdauer Beschäftigte sind und keine richtige Betriebsstätte haben, kommen die connexx.av Mitarbeiter und Ehrenamtliche mit Informationen zum Set. Im Mai 2010 ist connexx.av in München am Set präsent und wird die Filmschaffenden direkt am Drehort über die aktuellen Tarifverträge, Arbeitszeitregelungen und Mindestgagen in der Filmbranche informieren. Für Filmschaffende, die wollen, dass ihr Dreh besucht wird: Schreiben Sie an mail@connexx-av.de und teilen Sie mit, wann und wo Sie im Mai drehen - Vertraulichkeit garantiert!
Großer Mist bei T-Systems
HESSEN | Ende März hat ver.di in Fulda vor dem Hotel "Esperanto" zu einer Demonstration mit Kundgebung aufgerufen. Anlass waren die im Bereich von T-Systems geplanten Umstrukturierungen. Das "Everest" genannte Programm sieht unter anderem vor, dass mehrere hundert Beschäftigte versetzt werden. Die Folge: Demotivation und weiterer Personalabbau. Im Hotel "Esperanto" fand eine Betriebsversammlung des Unternehmens statt. Während der Kundgebung wurde ein Anhänger voller Dung vorgefahren, denn "Personalabbau ist Mist".
Gesundes Vergabegesetz
BERLIN | Der Entwurf für ein Vergabegesetz und weitere soziale Standards spaltet die Gemüter. Öffentliche Aufträge sollen damit an einen Mindestlohn von 7,50 Euro im Land Berlin gebunden werden. Ein solches Gesetz wäre bundesweit ein einmaliger Vorstoß (ver.di PUBLIK 5_2009 berichtete). Senat, Bezirke und landeseigene Unternehmen im Land Berlin vergeben pro Jahr Aufträge im Wert von vier bis fünf Milliarden Euro an private Unternehmen. Nachdem ein erster Gesetzentwurf vor dem Europäischen Gerichtshof gescheitert war, hat der Senat nun nachgearbeitet. Während IHK und Unternehmerverbände die geplanten Kriterien zur Frauenförderung und zum Umweltschutz als "mittelstandsfeindlich" brandmarken, begrüßen DGB und ver.di den Gesetzentwurf. Allerdings unter Vorbehalt: Kontrollen müssten sichergestellt und "jeder Verstoß muss geahndet werden", sagt Doro Zinke vom DGB. Ihr Fazit: Gut, aber nicht gut genug.
Abgespeist
KIRCHE UND DIAKONIE | Die Beschäftigten in Kirche und Diakonie sollen nicht mehr schlechter gestellt sein. Deshalb hat ver.di Ende März zu einer Kundgebung vor der Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau in Darmstadt aufgerufen. In einer "Arbeitsrechtlichen Kommission" hatten ver.di und Kirchenleitung im Herbst letzten Jahres gemeinsam festgestellt, dass Beschäftigte in Kirchen und Diakonie von Hessen und Nassau um rund zehn Prozent weniger als branchenüblich verdienen. ver.di hatte Kirchenleitung und Diakonievorstand zu Tarifverhandlungen für die rund 32000 Beschäftigten aufgefordert. Die Arbeitgeber verweigerten sich und schlossen mit einer kleinen arbeitgebernahen kirchlichen Mitarbeitervereinigung gegen die Stimmen der ver.di-Vertreter eine minimale Entgelterhöhung ab.