ACHIM NEUMANN ist ver.di-Unternehmens- betreuer für den Schlecker-Konzern

Wir haben es geschafft. Nach vier Verhandlungsrunden hat ver.di mit der Firma Schlecker AS und der Schlecker XL GmbH ein dickes Tarifpaket für die rund 34 000 Beschäftigten vereinbart. Neben einem Beschäftigungssicherungs- und einem Sozialtarifvertrag hat ver.di sichergestellt, dass Schlecker-XL-Beschäftigte seit dem 1. Juli 2010 bundesweit auf dem Niveau des ver.di-Flächentarifvertrags für den Einzelhandel in Baden-Württemberg bezahlt werden. Schlecker ist damit endlich auch mit seinen XL-Märkten durch ver.di in die tarifliche Verantwortung genommen worden.

Geholfen haben dabei sicher der öffentliche Druck und die vielfältigen Protestaktionen, ausgelöst durch den Skandal um die Leiharbeitsfirma Meniar, über die Schlecker die eigenen Beschäftigten verschieben und später zu niedrigerem Lohn weiter für sich ackern lassen wollte. Vor allem aber war es die Bereitschaft der Verkäuferinnen, für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen, die den Erfolg ermöglicht hat. Ihrem Mut ist es zu danken, dass dieser Konflikt, der uns von Schlecker aufgezwungen wurde, am Verhandlungstisch gelöst werden konnte. Wir konnten diesen Erfolg nur deshalb erringen, weil sich viele Kolleginnen in der Gewerkschaft organisiert haben und ver.di daher im Betrieb stark vertreten ist, auch in den Betriebsräten.

Wir halten fest: Schlecker hat sich bereiterklärt, einen tariflich abgesicherten Neuanfang mit ver.di zu gehen. Jetzt geht es für Schlecker um die reibungslose und vertrauensbildende Umsetzung der tarifvertraglichen Regelungen. Dafür gibt es unsere Unterstützung. Gewiss ist aber auch: Es gibt jenseits der Tarifverträge noch andere soziale Ziele, um die es sich zu kämpfen lohnt. Deswegen werden wir, Beschäftigte, Betriebsräte und ver.di, auch künftig die Entwicklung bei Schlecker und anderen Discountern sehr aufmerksam begleiten und entsprechend reagieren, wo es nötig ist.