Was ist gerecht?

Rund 115 Vertrauensleute aus nahezu allen Fachbereichen von ver.di trafen sich Ende August in Fulda, um zusammen mit dem ver.di-Vorsitzenden Frank Bsirske über die Herbstaktionen vom 24. Oktober bis 13. November zu beraten. "Gerecht geht anders" - darum geht es. Das betrifft die Eingriffe in das Gesundheitswesen, den Ruin der Kommunen und die beabsichtigte Rente ab 67. Nun hat ver.di sich ja in vielen Ausgaben der ver.di PUBLIK, in Konferenzen, Argumentationen und Broschüren dazu geäußert: Hier befinden sich die zentralen Baustellen der Republik. Frank Bsirske machte in der Domstadt Fulda deutlich: Ob wir eine Zwei-Klassen-Medizin haben, ob wir schuften bis zum Umfallen, ob die Kommunen ausbluten - all das ist nicht gottgegeben, sondern ein bewusster Akt politischer Weichenstellung. Wie aber kann dem effektiv entgegengetreten werden?

Kurz und klar

Hier setzte der zweite Part der Konferenz mit Wolfgang Nafroth an, der zum Thema Öffentlichkeitsarbeit gerufen war. Nach einer Einführung wurde in Arbeitsgruppen ergründet, wie man sich einer größeren Öffentlichkeit verständlich machen kann. Wer aber ist die Öffentlichkeit? Genau diejenigen, deren Leben von den besagten Baustellen eingeschränkt wird. Man entschied sich für klare, kurze Ansprachen. Zum Beispiel Plakate: "Na du, schon aufgewacht ...? Hast du auch schon gehört, wie viel du für deine Gesundheit zuzahlen musst? Wie lange hast du vor, zu arbeiten?" Ideen gab es genug, an diesem Tag im August bereiteten die Tagungsteilnehmer/innen schon mal die ersten Plakate und Würfel mit kurzen Botschaften vor. Ihr Anliegen war es, in der Sprache ihrer Kolleginnen und Kollegen zu argumentieren. Und die Feuertaufe war bestanden, als die selbst gefertigten gewerkschaftlichen Werbeprodukte in die Betriebe, zum Beispiel in die Kantine, mitgenommen wurden. Weitere Aktionen stehen an. reb